pte20220607002 in Leben

Sport mit gesunden Darmbakterien effektiver

Studie der University of California, Riverside: Therapie zur Motivation für mehr Bewegung in Sicht


Lauf: Lust auf Bewegung hängt vom Darm-Mikrobiom ab (Foto: wal_172619, pixabay.com)
Lauf: Lust auf Bewegung hängt vom Darm-Mikrobiom ab (Foto: wal_172619, pixabay.com)

Riverside/Cambridge (pte002/07.06.2022/06:05)

Mit einer gesunden Darmflora lässt sich effektiver Sport betreiben, wie Forscher der University of California, Riverside http://ucr.edu ermittelt haben. Das Team um Theodore Garland wurde fündig, wenn auch noch nicht beim Menschen. Untersuchungen an Mäusen haben jedoch gezeigt, dass deren Aktivität von der Darmflora entscheidend beeinflusst wird.

Milchsäure-Bakterium

Garlands Studie baut auf einer Untersuchung der Harvard University http://harvard.edu auf. Die Forscher hatten 2019 bei der Untersuchung des Darm-Mikrobioms von 15 Spitzensportlern eine erhöhte Konzentration eines Bakteriums festgestellt, das eine Präferenz für Milchsäure als Brennstoffquelle hat. Mäuse, die mit diesem Bakterium reich gesegnet sind, zeigten bei Experimenten im Laufband, dass sie deutlich länger durchhalten, bis sie vor Erschöpfung Halt machten.

Um diese Erkenntnis zu untermauern, bekam eine Gruppe von Mäusen, die sich durch hohe Aktivität hervortaten, ein Antibiotikum, das die Aktivitäten auslösenden Bakterien abtötete. Nach zehn Tagen hatten die Tiere 21 Prozent ihrer Ausdauerfähigkeit verloren und es dauerte zwölf Tage, bis sie wieder so fit waren wie zuvor. Das Verhalten der trägeren Mäuse veränderte sich nach der Antibiotika-Behandlung dagegen kaum.

Suche nach Mikroben

Garland vermutet, dass die Umwandlung von Kohlenhydraten in Chemikalien, die die Muskelleistung regulieren, durch Darmbakterien eine entscheidende Rolle spielt. Das erhöhe die Möglichkeit, dass sich bestimmte Mikroben als Therapeutika einsetzen lassen, um die Motivation für freiwillige sportliche Übungen zu erhöhen. Jetzt macht sich das Team daran, die geeigneten Mikroben zu identifizieren. "Damit können wir wahrscheinlich durchschnittlichen Menschen helfen, mehr Sport zu treiben", sagt Garland.

(Ende)
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