pte20190122001 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie

Smog macht Menschen unglücklich

Luftqualität hat laut Massachusetts Institute of Technology Auswirkungen auf das soziale Leben


Smog in der Millionenstadt Hongkong (Foro: Carmen P. Baake, pixelio.de)
Smog in der Millionenstadt Hongkong (Foro: Carmen P. Baake, pixelio.de)

Cambridge (pte001/22.01.2019/06:00) Eine heile Umwelt macht Menschen glücklich, wie Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu herausgefunden haben. Das Team unter Führung der Städteplanerin Siqi Zheng hat, unter besonderer Berücksichtigung der chinesischen Millionenstädte, einen Zusammenhang zwischen höherer Luftverschmutzung und der Abnahme des Glücksgefühls dort lebender Menschen bestätigt.

Unzufrieden trotz Boom

Trotz eines Wirtschaftswachstums von acht Prozent pro Jahr hat sich die Zufriedenheit der Stadtbevölkerung nicht so entwickelt, wie man es erwarten hätte können, sagen die Autoren, zu denen auch Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften http://english.cas.cn , der University of Southern California http://usc.edu , der Shanghai University of Finance and Economics http://english.sufe.edu.cn und der Tsinghua University http://www.tsinghua.edu.cn in Peking gehören.

Schuld daran sind laut den Forschern unzulängliche öffentliche Dienstleistungen, in die Höhe schießende Preise für Häuser und Wohnungen sowie Sorgen um die Genießbarkeit von Nahrungsmitteln und um die Luftverunreinigung, hervorgerufen durch die schnelle Industrialisierung des Landes, das Verstromen von Kohle und die Zunahme des Autoverkehrs.

Irrationale Entscheidungen

Schon früher haben Forscher nachgewiesen, dass Luftverschmutzung die Gesundheit ruiniert, die Wahrnehmungsfähigkeit stört, die Produktivität von Arbeitern beeinträchtigt und die Bildung behindert. Doch sie habe einen bisher ungeahnten Einfluss auf das soziale Verhalten der Menschen. "Luftverschmutzung führt auch zu emotionalen Kosten. Wenn Menschen unglücklich sind, treffen sie irrationale Entscheidungen", verdeutlicht Zheng.

An Tagen mit besonders ausgeprägtem Smog haben die Menschen ein impulsiveres, risikoreicheres Verhalten an den Tag gelegt als üblich, was sie später bedauerten. Das führt Zheng auf kurzfristig auftretende Depressionen und Ängste zurück. Die Ergebnisse beruhen auf der Auswertung von Daten in den sozialen Medien in 144 chinesischen Städten. "Damit haben wir einen Maßstab für das Glücksniveau von Menschen in Echtzeit", sagt Zheng.

Insgesamt werteten die Forscher 210 Mio. Postings auf der Plattform Sina Weibo aus und brachten sie in Verbindung mit den örtlichen Konzentrationen von Feinstaub. Das machten sie allerdings nicht per Hand. Sie bedienten sich eines selbstlernenden Auswertealgorithmus. Dieser reagierte auf Äußerungen, die die aktuelle Gemütslage und Stimmung widerspiegelten. Diese wurden bewertet und schließlich ein Durchschnitt für jede Stadt errechnet.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|