pte20251105008 in Business

Sicherer Lebensstandard für alle keine Utopie

Laut Universität für Bodenkultur Wien reicht Steigerung der Materialbestände um zwölf Prozent


Münzen zählen: Forscher halten Wohlstand für alle für machbar (Foto: pixabay.com, alandsmann)
Münzen zählen: Forscher halten Wohlstand für alle für machbar (Foto: pixabay.com, alandsmann)

Wien (pte008/05.11.2025/11:00)

Bereits eine Steigerung der weltweiten Materialbestände um rund zwölf Prozent würde allen Menschen einen menschenwürdigen Lebensstandard ermöglichen - vorausgesetzt, die vorhandenen Ressourcen werden gerechter verteilt. Zu dem Schluss kommt eine neue Studie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU).

Ungleiche Verteilung als Problem

"Nicht der Mangel an Infrastruktur das Problem, sondern ihre ungleiche Verteilung. Wenn sich der globale Norden stärker auf Suffizienz, Effizienz und gerechte Verteilung im eigenen Land konzentriert, könnten Ressourcen freigesetzt werden, um nachhaltige Entwicklung dort zu fördern, wo sie am dringendsten gebraucht wird", so BOKU-Studienautor Jan Streeck.

Demnach genügt eine moderate Erhöhung der in Gebäuden, Infrastrukturen und Maschinen gebundenen Materialien, um die "Decent Living Standards" zu sichern. Diese umfassen das notwendige materielle Fundament für ein Leben in Würde - etwa Wohnraum, Mobilität, Ernährung, Bildung, Gesundheit, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Kommunikation.

Jeder Zehnte hat 1,90 Dollar am Tag

Fast jeder Zehnte lebt von weniger als 1,90 Dollar pro Tag, und noch viele mehr haben keinen Zugang zu grundlegender Infrastruktur - etwa zu sicherem Wohnraum, funktionierender Mobilität oder sanitären Einrichtungen. Besonders in Subsahara-Afrika und Teilen Asiens mangelt es an Strukturen, die zur Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse notwendig sind.

Gleichzeitig konzentrieren sich die weltweiten Materialbestände laut den Experten in den wohlhabenden Ländern - oft weit über das Maß hinaus, das für die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse nötig wäre. Überdimensionierte Wohnflächen, ressourcenintensive Mobilität und hoher Energieverbrauch sind Ausdruck dieses Überflusses.

"Mehr als 70 Prozent der global angesammelten Materialien dienen heute Zwecken, die über das Minimum für ein menschenwürdiges Leben hinausgehen", schreiben die Experten. Selbst bei gleichbleibendem globalen Bautempo ließe sich bis 2030 ein menschenwürdiger Lebensstandard für alle erreichen - vorausgesetzt, der Materialaufbau konzentriere sich auf Investitionen und fließe nicht in übermäßigen Konsum oder überdimensionierte Infrastruktur.

(Ende)
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