Sensoren finden Grund für Lungenentzündung
MIT-Wissenschaftler identifizieren Viren und Bakterien - Noch zielgerichtetere Therapien möglich
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Scan: Ursache von Lungentzündung eindeutig feststellbar (Bild: kalhh, pixabay.com) |
Cambridge/Stanford (pte002/15.06.2022/06:05)
Ob Viren oder Bakterien eine Lungenentzündung ausgelöst haben, können Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu dank eines neuen Verfahrens genau bestimmen. Sangeeta Bhatia und ihr Team haben einen Test entwickelt, mit dem sich die Ursache der Erkrankung innerhalb von zwei Stunden nachweisen lässt.
Immunantwort entscheidend
Bei der Entwicklung ihres Sensors haben sich die MIT-Forscher auf den Nachweis der Immunantwort konzentriert, anstatt zu versuchen, den Erreger selbst zu erkennen. Virale und bakterielle Infektionen provozieren unterschiedliche Arten von Immunantworten, zu denen die Aktivierung von Enzymen gehört, Proteasen genannt, die Proteine abbauen. Das MIT-Team fand heraus, dass das Aktivitätsmuster dieser Enzyme als Signatur einer bakteriellen oder viralen Infektion dienen kann.
Die Entwicklung basiert auf der Vorarbeit von Purvesh Khatri von der Stanford University http://stanford.edu und seinem Team. Die Wissenschaftler haben 33 öffentlich zugängliche Datensätze von Genen gesammelt, die bei Atemwegsinfektionen exprimiert werden. Durch die Analyse dieser Daten ließen sich 39 Proteasen identifizieren, die auf verschiedene Arten von Infektionen unterschiedlich zu reagieren scheinen.
20 Sensoren schaffen Klarheit
Bhatia und ihr Team haben diese Daten genutzt, um 20 verschiedene Sensoren zu erstellen, die mit diesen Proteasen interagieren können. Die Sensoren bestehen aus Nanopartikeln, die mit Peptiden beschichtet sind, die von bestimmten Proteasen gespalten werden können. Jedes Peptid ist mit einem "Reporter"-Molekül markiert, das freigesetzt wird, wenn die Peptide gespalten werden. Diese "Reporter" werden schließlich mit dem Urin ausgeschieden.
Per Massenspektrometrie lässt sich letztlich erkennen, welche Proteasen in der Lunge am aktivsten sind. Daraus wiederum lässt sich schließen, ob Viren oder Bakterien die Ursache sind. Die Forscher haben ihre Sensoren in fünf verschiedenen Mausmodellen der Lungenentzündung getestet, verursacht durch Infektionen von Streptococcus pneumoniae, Klebsiella pneumoniae, Haemophilus influenzae, Influenzavirus und Lungenentzündungsvirus von Mäusen. Das Verfahren konnte eindeutig zwischen den Ursachen entscheiden.
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