Semaglutid halbiert Risiko für Typ-2-Diabetes
Medikament ist in den Vereinigten Staaten bereits zur Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen
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Blutzuckermessung: Semaglutid verringert Risiko bei Typ-2-Diabetes (Foto: pixabay.com, Tesa Robbins) |
Birmingham (pte011/12.09.2022/11:30)
Das Risiko von Typ-2-Diabetes wird durch wöchentliche Injektionen mit Semaglutid, einem Medikament, das auch gegen Fettleibigkeit eingesetzt wird, um mehr als die Hälfte verringert. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of Alabama at Birmingham http://uab.edu . Semaglutid wurde vor Kurzem in den USA zur Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen. Für England liegt eine provisorische Zulassung vor. Laut dem leitenden Wissenschaftler W. Timothy Garvey haben klinische Studien gezeigt, dass das Mittel in Kombination mit einem gesunden Lebensstil das Gewicht durchschnittlich um mehr als 15 Prozent reduziert.
Signifikante Verbessungen
Fettleibigkeit erhöht auch das Risiko von Typ-2-Diabetes um mindestens das Sechsfache, heißt es. Die Forscher wollten herausfinden, ob Semaglutid dieses Risiko verringert. Sie haben daher eine erneute Analyse der Daten von zwei klinischen Studien zu dem Medikament durchgeführt. Im Rahmen von "STEP1" erhielten 1.961 Teilnehmer mit Übergewicht oder Fettleibigkeit 68 Wochen lang wöchentlich eine Injektion mit Semaglutid mit einer Dosis von 2,4 Milligramm oder ein Blindpräparat. An "STEP4" nahmen 803 Teilnehmer mit Übergewicht oder Fettleibigkeit teil. Alle erhielten 20 Wochen lang Injektionen mit 2,4 Milligramm Semaglutid. Für die nächsten 48 Wochen erhielten sie entweder das Mittel oder ein Blindpräparat. Die Teilnehmer beider Studien erhielten zu Ernährung und Sport eine Beratung.
Die Forscher haben das sogenannte "Cardiometabolic Disease Staging" (CDMS) genutzt, um das Risiko der Teilnehmer, in den nächsten zehn Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken, vorherzusagen. CDMS wird mittels einer Formel berechnet, die Faktoren wie das Geschlecht des Patienten, Alter, Rasse, BMI, Blutdruck, Blutzucker, HDL-Cholesterin und Triglyceridwerte berücksichtigt. Bei STEP1 verringerten sich die Zehn-Jahres-Risiko-Scores für Typ-2-Diabetes um 61 Prozent - und zwar von 18,2 Prozent in der Woche null auf 7,1 Prozent in der Woche 68.
Dem gegenüber steht eine Verringerung der Risiko-Scores um 13 Prozent bei den Teilnehmern, die ein Placebo erhalten hatten. Die Risiko-Scores spiegeln den Gewichtsverlust wider. Mit dem Medikament lag er durchschnittlich bei 17 Prozent. Die Teilnehmer, die das Blindpräparat erhalten hatten, erreichten eine Gewichtsabnahme von drei Prozent. Zu Beginn der Studie waren die Risiko-Scores bei Patienten mit Prädiabetes höher als bei jenen Teilnehmern mit normalen Blutzuckerwerten. Semaglutid verringerte das Risiko bei beiden Gruppen in einem ähnlichen Umfang.
Dauerhafte Behandlung nötig
Bei den Teilnehmern von STEP 4 wurde der größte Rückgang der Risiko-Scores in den ersten 20 Wochen festgestellt - und zwar von 20,6 Prozent in der Woche null auf 11,4 Prozent in der Woche 20. Bei jenen Personen, die das Medikament weiter erhielten, verringerte sich der Risiko-Score weiter auf 7,7 Prozent. Bei jenen, die in der Folge ein Placebo bekamen, erhöhte sich der Wert auf 15,4 Prozent. Das weist darauf hin, dass eine dauerhafte Behandlung mit Semaglutid erforderlich ist, um die Verringerung des Risikos von Typ-2-Diabetes aufrechtzuerhalten. Details wurden auf dem Jahrestreffen der European Association for the Study of Diabetes in Stockholm http://easd.org der Öffentlichkeit vorgestellt.
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