pte20210610004 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

Schnüffel-Drohne findet stinkende Quellen

Genaue Echtzeitmessung ermöglicht schnelle Gegenreaktionen in Wasseraufbereitungsanlagen


Schnüffel-Drohne über einem Abwasserbecken (Foto:
Schnüffel-Drohne über einem Abwasserbecken (Foto: "Project SniffDrone")

Barcelona/Valencia (pte004/10.06.2021/06:15)

Wer in der Nähe einer Kläranlage wohnt und immer wieder von üblen Gerüchen gepiesackt wird, darf jetzt auf Besserung hoffen. Forscher am Institute for Bioengineering of Catalonia https://ibecbarcelona.eu/ in Barcelona haben gemeinsam mit DAM (Depuración de Aguas del Mediterráneo) einem Hersteller von Anlagen zur Wasseraufbereitung aus Valencia, haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Gerüche und deren genaue Herkunft identifizieren lassen, sodass sich die Ursachen behandeln lassen.

[b]Menschen sind keine Fährtenhunde[/b]

Die Beteiligten entwickelten im Projekt „SniffDrone", was sich mit „Schnüffeldrohne" übersetzen lässt, ein System, mit dem sich die Geruchskonzentration aus den Messwerten chemischer Sensoren errechnen lässt. Außerdem sorgen Messungen dafür, die Herkunft der üblen Gerüche zu lokalisieren. Bisherige Methoden, die auf einer olfaktorischen Beurteilung beruhen – dabei werden Menschen mit empfindlichem Geruchssinn eingesetzt –, sind dazu nicht geeignet. Schließlich können sie nicht wie Fährtenhunde den Geruchsquelle auf die Spur kommen, indem sie sich darauf zubewegen.

[b]Mit Sensoren, GPS und einem Probennehmer[/b]

„Unser System liefert Geruchskonzentrationskarten, die helfen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und damit das Anlagenmanagement zu verbessern", erklären die Forscher. Sie setzen eine Drohne mit sechs Rotoren ein, die die kritischen Bereiche regelmäßig abfliegt. Sie ist mit einer elektronischen Nase ausgestattet, die aus 21 chemischen Sensoren besteht. Außerdem hat das Fluggerät je einen Temperatur-, Druck- und Feuchtigkeitsmesser an Bord. Ein GPS-Empfänger, ein Probensammler und ein Sender für den Kontakt zur Auswertezentrale komplettieren die Ausrüstung.

[b]Gezielte Abhilfe ist jetzt möglich[/b]

Das System wurde in mehreren Messkampagnen in der Kläranlage Molina de Segura unter realen Betriebsbedingungen kalibriert und validiert. Die erhaltenen Ergebnisse ermöglichten den Bau eines Prototyps, der die Geruchsintensität von Umgebungsluftproben in Echtzeit übermittelt. Gleichzeitig zieht er Proben an den stinkenden Stellen, die später im Labor analysiert werden. „Mit diesen Informationen können die Anlagenbetreiber gezielt Abhilfe schaffen", so Sant Marco, Leiter der Gruppe Signal- und Informationsverarbeitung für Sensorsysteme am IBEC und Professor an der Universität Barcelona https://www.ub.edu/web/portal/en/.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|