Schmutzige Luft macht Babys im Alter krank
Studie der University of Colorado: Darm-Mikrobiom wird durch Umweltgifte nachhaltig geschädigt
![]() |
Säugling: Schlechte Luft macht Babys im Alter krank (Foto: Joffi, pixabay.com) |
Boulder (pte001/06.09.2022/06:00)
Babys, die in den ersten sechs Monaten ihres Lebens starker Luftverunreinigung ausgesetzt sind, leiden später verstärkt unter Allergien, Fettleibigkeit und Diabetes. Selbst die Entwicklung des Gehirns kann dadurch negativ beeinflusst werden, wie Forscher der University of Colorado http://colorado.edu zeigen. Umweltgifte beeinflussen das Mikrobiom des Darms demnach so stark, dass die Gefahr für die Gesundheit in späteren Jahren ansteigt. Es ist die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen eingeatmeten Schadstoffen und Veränderungen der mikrobiellen Gesundheit von Säuglingen während dieses kritischen Entwicklungsfensters nachweist. Ähnliche Ergebnisse bei jungen Erwachsenen lagen bereits vor.
Spätfolgen befürchtet
"Das Mikrobiom spielt eine Rolle in fast jedem physiologischen Prozess des Körpers - und das, was sich dort in den ersten Lebensjahren entwickelt, bleibt ein Leben lang erhalten", sagt Maximilian Bailey. Bei der Geburt weise das Mikrobiom eines Säuglings nur wenige Bakterien auf. In den ersten zwei bis drei Lebensjahren entscheide die Exposition gegenüber Muttermilch, fester Nahrung, Antibiotika und anderen Umwelteinflüssen darüber, welche Mikroorganismen sich durchsetzen. Diese Mikroben und die Metaboliten oder Nebenprodukte, die sie produzieren, wenn sie Nahrung oder Chemikalien im Darm abbauen, beeinflussen Appetit, Insulinsensitivität, Immunität, Stimmung und geistige Wahrnehmung.
Während viele positive Auswirkungen haben, können sich die, die negativen Einfluss haben, unter schlechtem Umwelteinfluss vermehren. Für die Studie haben die Forscher Stuhlproben von 103 gesunden Babys ausgewertet, hauptsächlich von gestillten Latino-Säuglingen, die an der "Southern California Mother's Milk Study" teilnahmen. Die Forscher verwendeten genetische Sequenzierung zur Probenauswertung. Unter Verwendung ihrer Straßenadressen und Daten aus dem Luftqualitätssystem der US-Umweltschutzbehörde, das stündlich Daten von Überwachungssystemen aufzeichnet, schätzten sie die Exposition gegenüber Feinstaub mit Partikelgrößen von 2,5 und zehn Mikrometern (PM2,5 und PM10) und Stickstoffdioxid (NO2).
Entzündungen begünstigt
"Insgesamt sahen wir, dass die Exposition gegenüber der Luftverschmutzung mit einem entzündlicheren Darm-Mikroben-Profil verbunden war, was zu einer ganzen Reihe künftiger gesundheitsschädlicher Ergebnisse beitragen kann", sagt Studienleiterin Tanya Alderete. Zum Beispiel fanden sich im Darm von Säuglingen mit der höchsten Exposition gegenüber PM2,5 rund 60 Prozent weniger Phascolarctobacterin, von dem Bakterium bekannt ist, dass es Entzündungen hemmt, die Magen-Darm-Gesundheit und die Neuroentwicklung unterstützt. Diejenigen mit der höchsten Exposition gegenüber PM10 wiesen 85 Prozent mehr Mikroorganismen mit dem Namen Dialiste auf, der für Entzündungen verantwortlich ist.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


