Schiffe fahren künftig mit Methanolmotoren
Innovation von Rolls-Royce Power Systems emöglicht umweltneutralen Betrieb auf See
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| 2000-kW-Methanolmotor auf dem Prüfstand (Foto: mtu Solutions) | 
Friedrichshafen/Fort Collins/Dessau (pte023/31.10.2025/13:30)
Rolls-Royce Power Systems hat kürzlich den ersten Großmotor für die Schifffahrt vorgestellt, der mit Methanol statt Diesel oder Schweröl betrieben wird. Da sich Methanol aus atmosphärischem Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff herstellen lässt, der mit Hilfe von grünem Strom produziert wird, emittiert dieser Motor nur so viel CO2, wie zuvor aus der Luft entnommen worden ist. Selbst mit Methanol fossilen Ursprungs sinken Treibhausgas-Emissionen und solche von Ruß und Stickoxiden treten kaum auf. Die Nachbehandlung der Abgase ist daher weniger aufwändig.
Mit 2000 Kilowatt auf dem Prüfstand
Der Motor basiert auf der Serie 4000 des Unternehmens, der mit Leistungen von 776 bis 2535 Kilowatt angeboten wird. Die Methanolversion, die derzeit auf dem Prüfstand getestet wird, kommt auf 2000 Kilowatt. Für die ganz großen "Pötte" ist das natürlich viel zu wenig. Doch für Binnen- und Küstenmotorschiffe sowie Yachten reicht es aus, zumal auch mehrere dieser Motoren parallel eingesetzt werden können.
Im Prinzip sind Dieselmotoren für die Verbrennung von Methanol geeignet. Doch wegen der geringen Schmierfähigkeit des Alkohols musste das Einspritzsystem völlig neu konzipiert werden. Das war im Rahmen der Entwicklung vor allem die Aufgabe des Maschinenbauers Woodward L'Orange. Außerdem waren Experten des Technologie- und Forschungszentrums WTZ Roßlau daran beteiligt.
Homogenität mit wenig Druck
Während Diesel mit einem Druck von 2000 bar und mehr in den Brennraum geschossen wird, muss der Druck beim Einsatz von Methanol drastisch reduziert werden. Je niedriger allerdings der Druck ist, desto schwieriger ist es, ein homogenes Gemisch im Brennraum zu erzeugen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass der Treibstoff nahezu vollständig verbrennt. "Vereinfacht gesagt, müssen überall im Brennraum möglichst feine Methanol-Tropfen vorhanden sein, so dass diese schnell verdampfen, um so ein homogenes und zündfähiges Gemisch sicherzustellen", so Johannes Kech, der die Entwicklung des Motors leitet. Das ist jetzt gelungen.
"Bisher gibt es keinen anderen Motor in dieser Leistungsklasse, der ausschließlich mit Methanol betrieben wird", sagt Jörg Stratmann, CEO des Unternehmens. "Wir investieren gezielt in Zukunftstechnologien, um unseren Kunden effiziente Möglichkeiten zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen zu eröffnen." Derzeit ist die Schifffahrt für 2,6 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
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