pte20220623024 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Schallquellen im "toten Winkel" erkennbar

Filterelement für Kopfhörer von Wissenschaftlern der Universität Ulm lokalisiert externe Geräusche


Skizze eines möglichen Kopfhörerprototyps mit dem neuen Filterelement (Bild: uni-ulm.de, Timo Oess)
Skizze eines möglichen Kopfhörerprototyps mit dem neuen Filterelement (Bild: uni-ulm.de, Timo Oess)

Ulm (pte024/23.06.2022/13:30)

Ein innovatives Filterelement für Kopfhörer lässt den Träger unterscheiden, ob sich eine externe Schallquelle von vorne oder von hinten nähert. Mit dem von Forschern der Universität Ulm http://uni-ulm.de entwickelten Filterelement lassen sich externe Schallquellen oder generell Geräusche in der vertikalen Ebene lokalisieren.

Mehrdeutigkeiten reduziert

Das neuartige Filterelement ist laut den Experten ähnlich dem menschlichen Gehör an der Außenfläche des Kopfhörers um den Mikrofoneingang herum angeordnet. Es reduziert Mehrdeutigkeiten der Geräusche aus unterschiedlichen Richtungen, insbesondere aus vertikalen Richtungen, unabhängig von ihrer spektralen Zusammensetzung.

Die Außenfläche ist mit spezifisch geformten Strukturen versehen. Diese verändern den Außenschall in seiner spektralen Zusammensetzung so, dass räumlich abhängige Frequenzmodulationen entstehen. Die daraus resultierenden "head-related transfer functions" ermöglichen eine präzise Lokalisierung der Schallquelle in der vertikalen Ebene und die Auflösung von Mehrdeutigkeiten, die sich aus horizontalen Lokalisierungsmerkmalen ergeben.

Keine "front-back confusion"

Auf diese Weise wird die sogenannte "front-back confusion" vermieden. Der Träger kann dann jede Geräuschquelle in der Umgebung genau lokalisieren, insbesondere auditorische Objekte in seinem "toten Winkel". Den Entwicklern nach lassen sich die Filterelemente in alle Arten von Kopfhörern einbauen, wie ohrumschließenden, supra-auralen und auch in In-Ear-Kopfhörern, Headsets oder Knochenleitungs-Kopfhörern, um die "front-back confusion" zu vermeiden.

(Ende)
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