pte20211103021 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Rußkiller entschärft Abgase von Kaminfeuern

Holzverbrennung soll mit Hochtemperatur-Lösung aus Finnland bald umweltverträglich werden


Effektivität und Prinzipdarstellung des neuen Rußkillers (Grafik: noeton.fi)
Effektivität und Prinzipdarstellung des neuen Rußkillers (Grafik: noeton.fi)

Kuopio (pte021/03.11.2021/12:30)

Behaglich, so ein Kaminfeuer, wenn es draußen kalt ist. Holz verbrennen gilt als unbedenklich für die Umwelt, weil der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid exakt dem entspricht, was der Baum zuvor der Atmosphäre entnommen hat. Doch bei der Verbrennung entstehen Rußpartikel, Feinstaub und krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die teilweise in die Luft entweichen.

[b]Elektrisches Feld fängt Ruß ein[/b]

Forscher an der Universität Ostfinnland https://www.uef.fi/en in Kuopio haben jetzt eine Lösung für das Ruß- und Feinstaubproblem gefunden. Sie entwickelten den elektrischen Hochtemperatur-Rußkollektor (high-temperature electric soot collector/HiTESC). Dieser besteht aus einer Kammer, durch die das Rauchgas strömt. Darin wir ein elektrisches Feld erzeugt, das die Ruß- und Feinstaubpartikel zwingt, sich auf einer Elektrode niederzulassen. Dort werden sie von Zeit zu Zeit bei hohen Temperaturen verbrannt. 

[b]Minus von 45 Prozent im ersten Anlauf[/b]

Eingesetzt bei einem gemauerten Ofen, der mit Scheitholz befeuert wurde, erreichten die Forscher mit HiTESC eine Reduzierung des Feinstaubs um 45 Prozent. Die Rußpartikel wurden zu fast 100 Prozent verbrannt. Wie es den PAK erging wurde nicht ermittelt. Man kann aber davon ausgehen, dass sie ebenfalls zerstört wurden. Die Technik soll jetzt weiter verbessert werden, um eine höhere Abscheidequote zu erreichen.

[b]Betriebsbedingungen verändern die Effizienz[/b]

Die Partikelemissionen wurden mit und ohne HiTESC an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gemessen, um die Gesamteffizienz der Feinstaubreduktion des Geräts zu bestimmen. Des Weiteren wurden chargen- und verbrennungsphasenabhängige Partikelreduktionswerte ermittelt, um zu untersuchen, wie sich die Betriebsbedingungen auf die Effizienz des Verfahrens auswirken. Wenn die Flammen ordentlich loderten war sie am höchsten.

[b]Brennkammer lässt sich nachrüsten[/b]

„Die Vorteile von HiTESC sind die einfache Konstruktion, der geringe Platzbedarf und der geringe Energieverbrauch", sagt der Umwelttechniker Heikki Suhonen, der maßgeblich an der Entwicklung von HiTESC beteiligt war. „Darüber hinaus ist kein separater Reinigungsmechanismus erforderlich." Die Brennkammer könne auch nachgerüstet werden. Kommerzialisiert wird sie von dem Start-up Noeton https://www.noeton.fi/, das Suhonen gegründet hat.

HiTESC könnte eine Lösung für ein Problem der Hersteller von Öfen und Kaminen sein. 2022 treten auf Grund eines Beschlusses der Europäischen Union strengere Emissionsvorschriften für die Verbrennung von Biomasse in Kraft, die mit den bisherigen Technologien möglicherweise nicht einzuhalten sind.

(Ende)
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