pts20040401018 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

ROUNDABOUT KIDS IV - Eine Impulsreihe von mobilkom austria

Kinderängste müssen ernst genommen werden


Wien (pts018/01.04.2004/11:15) Krieg ist Angst Nr. 1 der Kinder - Handy als erstes persönliches Medium kann bei Angstbewältigung helfen - Rund 600 Kinder rufen täglich bei Rat auf Draht an, um ihre Ängste und Probleme mit Experten zu besprechen - Hohes Selbstwertgefühl ist wichtig, um Kinderängste zu verringern

Rund 50 Eltern und Pädagogen kamen am Dienstag Abend auf Einladung von mobilkom austria zur vierten Diskussionsveranstaltung der ROUNDABOUT KIDS Reihe. Diesmal war der Schwerpunkt die Ängste der Kinder. Mag. Elisabeth Mattes, Unternehmenssprecherin und Leiterin des Bereichs Corporate Communications mobilkom austria, Univ. Prof. Dr. Max H. Friedrich, Facharzt für Psychiatrie, Neurologie und Kinderneuropsychiatrie, und Michaela Cirka, Leiterin von "147 Rat auf Draht"/ORF, diskutierten gemeinsam mit den Gästen über die unterschiedlichen Ängste der Kinder. "Bei Projekttagen mit Kindern haben wir mit ihnen über den Einsatz des Handys bei der Ersten Hilfe und bei persönlichen Unsicherheiten gesprochen. Dabei kam heraus, dass viele Ängste die Kinder beschäftigen", erklärt Elisabeth Mattes den Hintergrund für diese Veranstaltung. "Unsere Recherchen haben gezeigt, dass Kinder im Durchschnitt 14 verschiedene Ängste haben und Eltern und Pädagogen häufig nicht über den richtigen Umgang mit diesen Kinderängsten Bescheid wissen."

Kinder haben große Angst vor Kriegen, Schule ist weniger angsterregend
Bereits Ende 2002 führte das Marktforschungsinstitut FESSEL-GfK im Auftrag von mobilkom austria eine Studie unter Kindern durch, bei der auch die Ängste der Kinder abgefragt wurden. 22 % der 6- bis 14-Jährigen haben demnach sehr große Angst vor Kriegen, danach folgen die Ängste vor Drogen (18 %), Angst um die Gesundheit (16 %) und um die Umwelt (15 %). Probleme innerhalb der Familie machen 14 % der Kinder große Angst. Noch 3 % haben große Angst vor der Schule. "Ich freue mich sehr, dass - entgegen häufiger Befürchtungen - die Kinder keine Angst vor der Schule haben. Wir müssen aber sehr wohl auf den oft zu hohen Leistungsdruck achten: 53 % der Kinder haben Angst vor schlechten Noten ", so Elisabeth Mattes.

"Durch Sicherheit, Ermutigung und Liebe Kinderängste bewältigen"
Max Friedrich erklärte den Eltern und Pädagogen die Normalität der Kinderängste: "Die kindliche Angst ist ein ständiger Begleiter in der Entwicklung. Die lebensaltertypischen - z.B. das Fremdeln im achten Monat oder die Reifungsängste während der Pubertät - durchleben alle Kinder. Daneben können häufig untypische Ängste auftreten, wie Leistungs- und Prüfungsangst oder bestimmte Lebensängste z.B. Höhenangst. Manche dieser Ängste entstehen, weil lebensaltertypische Ängste in der Vergangenheit nicht bewältigt wurden." Auch wenn viele Ängste in der Entwicklung eines Kindes normal sind, dürfen sie trotzdem nicht übergegangen werden. Für das Kind ist diese normale Angst - etwa ein Streit mit einer Freundin oder einem Freund - ein großes Problem, das ernst genommen werden muss. Nicht bewältigte Ängste können zu psychosomatischen Folgen wie Kopfweh oder Schlafstörungen führen.

Kinder müssen ernst und "wahr" genommen werden
Immer mehr Kinder suchen bei ihren Ängsten und Problemen professionelle Hilfe - wie bei "147 Rat auf Draht", der österreichweiten Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche. Täglich besprechen rund 600 Kinder ihre Sorgen mit den psychologisch geschulten BeraterInnen. "Vor allem seit der 24-Stunden Erreichbarkeit und des Handy-Booms hat sich die Anzahl der Anrufe um ein Vielfaches erhöht. Rund 93 % aller Anrufe kommen über das Handy zu uns", so Michaela Cirka. Das Handy ist das erste persönliche Medium eines Kindes und schafft eine gewisse Privatsphäre. Dadurch kann das Kind am Telefon Probleme mit Freunden oder Help-Hotlines wie "147 Rat auf Draht" besprechen, ohne dass die Eltern darüber Bescheid wissen. Es ist zu einer zentralen Hilfe für die Angstbewältigung geworden. "Die hohe Anzahl der Anrufe lässt darauf schließen, dass die zwischenmenschliche Kommunikation innerhalb der Familie oft nicht vorhanden ist, die Ängste der Kinder werden nicht ernst genommen bzw. erkannt", zeigt sich Michaela Cirka besorgt. Die Probleme bzw. Ängste der Kinder, die bei "147 Rat auf Draht" anrufen, betreffen hauptsächlich sehr persönliche Probleme, Fragen zur Sexualität, sowie Probleme in der Familie und in der Schule.

"Time 4 Friends" - eine Help-Hotline der besonderen Art
Ein junges Projekt, das noch in der Testphase steckt, ist die Help-Hotline des österreichischen Jugendrotkreuzes "Time 4 Friends" - unterstützt von mobilkom austria und Nokia. Hier nehmen nicht Erwachsene sondern Jugendliche bis 18 Jahre die Anrufe der Kinder und Jugendlichen entgegen. Die Akzeptanz ist bereits in der Testphase unerwartet hoch. Auch der vierte Bericht zur Lage der Jugend, der dieses Monat vom Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz bestätigt: Kinder und Jugendliche suchen Tipps und Ratschläge lieber bei Gleichaltrigen, bei großen Problemen befragen sie aber doch die Eltern.

Die Förderung des kindlichen Selbstwertgefühls verringert Ängste
Das große Interesse der Eltern und Pädagogen und die anregende Diskussion während der Veranstaltung zeigen, dass für Erwachsene die Ängste der Kinder ein großes Thema ist. Die große Frage bei der Diskussion: Was können Eltern tun, was Pädagogen? "Das Allerwichtigste ist, das Selbstwertgefühl der Kinder von Anfang an zu stärken", antwortete Max Friedrich. Bei Problemen ist es wichtig, den Kindern wirklich zuzuhören und ihre Ängste ernst zu nehmen, ganz egal, wie kleinlich sie für den Erwachsenen wirken. Ein Kind muss das Gefühl haben, nicht alleine zu sein, gehört und umsorgt zu werden. "Sie müssen Ihrem Kind auch erlauben, Fehler zu machen. Ermöglichen Sie dem Kind ein positives Irrtumslernen. Und das wichtigste, auf das viele Eltern nicht achten: Kinder imitieren sehr schnell - deshalb sollten die Eltern ein Vorbild sein", rät der Experte.

Viele Pädagogen meinten, dass immer mehr Kinder mit ihren Ängsten zu ihnen kommen anstatt zu den Eltern. "Da viele Eltern einfach nicht genügend Zeit haben, müssen wir in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen", erklärte eine Lehrerin. Eine Betreuerin stimmte ihr zu: "Die Familie, wie es sie früher gab, existiert fast nicht mehr. Meistens findet das richtige Familienleben nur in den Abendstunden statt. Eigentlich sollten Betreuungseinrichtungen familienergänzend agieren, wir werden aber immer mehr zu einer familienersetzenden Stelle." Auf die Frage, ob berufstätige Eltern Kinder richtig erziehen können, antwortete Max Friedrich: "Natürlich ist es nicht einfach, aber es ist möglich. Die Zeit, die die Eltern für die Kinder aufwenden, sollte intensiv genutzt werden und nicht einfach gemeinsam vor dem Fernseher. Es kommt auf die Qualität der Zeit an, die die Eltern gemeinsam mit den Kindern verbringen - nicht auf die Quantität."

Für Fotos des ROUNDABOUT KIDS IV wenden Sie sich bitte an Conny Sedlak, Tel: 505 47 01-51 (E-Mail: c.sedlak@hochegger.com).

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
mobilkom austria AG & Co KG
Mag. Michaela Egger, Corporate Communications
Tel: +43 664 331 27 37, E-Mail: presse@mobilkom.at

(Ende)
Aussender: mobilkom austria
Ansprechpartner: Mag. Michaela Egger
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