pte20190715003 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Rotwein macht Wearable-Elektronik haltbarer

Gerbstoff Tannin sorgt unter anderem für eine bessere Waschbarkeit


Rotwein: Taugt nicht nur zum Trinken (Foto: günther gumhold, pixelio.de)
Rotwein: Taugt nicht nur zum Trinken (Foto: günther gumhold, pixelio.de)

Manchester (pte003/15.07.2019/06:10) Bei Rotwein beeinflusst der Gerbstoff Tannin die Qualität wesentlich - und das könnte in Zukunft auch für Wearable-Elektronik gelten. Denn Tannin ist geeignet, um die mechanischen Eigenschaften, beispielsweise von Elektronik-Kleidung, zu verbessern, so Forscher der University of Manchester https://www.manchester.ac.uk . Dem Team um den Chemiker Xuqing Liu zufolge werden Wearables so haltbarer und Kleidung mit integrierter Elektronik etwa hält eher mehr Waschgänge aus.

Hartnäckige Flecken haben was Gutes

Für Wearables ist es nötig, leitende Materialien mit Stoffen wie Baumwolle zu verbinden. "Traditionelles leitfähiges Material hat eine zu schwache Bindung an Fasern", sagt Liu. "Wenn Rotwein, Kaffee oder Schwarzer Tee auf ein Kleid kommen, ist es schwer, die Flecken loszuwerden. Genau das brauchen wir für die tragbare Elektronik der nächsten Generation." Dass die Flecken so hartnäckig sind, liege am Tannin-Gehalt.

Gezielt genutztes Tannin verbessert dem Chemiker zufolge die mechanischen Eigenschaften von Fasern. Anders als bisher genutzte Materialien treten Mikrorisse, die die Leitfähigkeit reduzieren und damit die Funktion beeinträchtigen, nach einer Tannin-Behandlung nicht mehr auf, wenn die Fasern stark belastet werden. "Wir nutzen diesen Ansatz, um neue flexible, atmungsaktive Wearables zu entwickeln", sagt Liu. So hat das Team bereits einen in ein Kleidungsstück integrierten Sensor entwickelt, der die Brust- und Bauchatmung überwacht.

Fasern nehmen ein Bad in Rotwein

Das Team nutzte kommerziell verfügbare Tannine. Versuchsweise tauchten die Forscher die Fasern, die mit leitfähigen Materialien überzogen werden sollten, aber auch einfach in Rotwein, Tee oder Kaffee. Das brachte ebenfalls ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dank dem Verfahren könnten verstärkt Naturfasern statt Kunststoffen wie Nylon für Wearables zum Einsatz kommen, was mehr Tragekomfort verspricht. Liu erwartet zudem, dass die Herstellungskosten für tragbare Elektronik durch die Tannin-Imprägnierung sinken.

(Ende)
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