pte20201019004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Quellentransparenz schlägt Propaganda

Warnungen und Medienkompetenz-Training verhindern US-Wahlmanipulation im Social Web


Fake News: Quellen stoppen Russen-Propaganda (Foto: pixabay.com, memyselfaneye)
Fake News: Quellen stoppen Russen-Propaganda (Foto: pixabay.com, memyselfaneye)

Santa Monica/Salzburg (pte004/19.10.2020/06:15) Facebook-Nutzer verbreiten weniger häufig russische Propaganda, wenn sie wissen, woher diese stammt. Vor allem vor der US-Präsidentschaftswahl im November ist es wichtig, dass Social-Media-User die Quellen von Artikeln kennen, bevor sie diesen ein Like geben und sie im Netz verbreiten, besagt ein Bericht der RAND Corporation http://rand.org .

1.500 US-Amerikaner untersucht

"Vor allem jetzt ist Quellentransparenz im Social Web sehr wichtig. Plattformen müssen Information, die sich nicht zuweisen lassen, kennzeichnen. Viele bieten in solchen Fällen auch jetzt schon Links zu offiziellen Stellen hinzu, damit sich User richtig informieren können. Propaganda findet sich immer noch im Netz, aber soziale Medien setzen schon Maßnahmen, um ihr entgegenzuwirken. Die Manipulation der US-Wahl 2016 wird sich deswegen in dieser Form nicht wiederholen", sagt Social-Media-Experte Karim Bannour http://viermalvier.at gegenüber pressetext.

Die Analysten der RAND Corporation haben die Studie mit mehr als 1.500 US-Facebook-Anwendern durchgeführt. Sie haben die Teilnehmer gefragt, welche Nachrichten sie üblicherweise konsumieren. Entsprechend ihrer politischen Ausrichtung wurden die Befragten in fünf Gruppen eingeteilt. Das Forschungs-Team hat ihnen russische Propaganda-Inhalte im Stil der US-Präsidentschaftswahl 2016 gezeigt. Davon waren einige mit Hinweisen auf die Quelle versehen, andere nicht.

Propaganda für politisch Engagierte

Die Gruppen, die am ehesten von der Verbreitung einer Meldung mit einer Quellenangabe ablassen, sind die "Partisan Left" ("einer linken Partei folgend") und die "Partisan Right" ("einer rechten Partei folgend"). Erstere beziehen ihre Nachrichten vor allem von der "New York Times". Letztere schauen meistens "Fox News" und glauben am ehesten, dass es sich beim Coronavirus um eine Verschwörung handelt.

Die Forscher haben den Studienteilnehmern auch ein Video zu Medienkompetenz gezeigt. Vor allem bei den eher rechtsgerichteten Probanden hat das zu weniger Likes für Inhalte aus russischen Quellen geführt. Den Studienautoren zufolge zielt Propaganda auf politisch Engagierte auf beiden Seiten ab. Warnungen und erhöhte Medienkompetenz können die Verbreitung der Fake News verhindern.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Haas
Tel.: +43-1-81140-306
E-Mail: haas@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|