pte20201130026 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Psyche und Körper leiden nach Scheidung

Dänische Forscher haben Auswirkungen nach abgeschlossenem Trennungsprozess untersucht


Ehering: Konflikte verschlimmern Trennung (Foto: pixabayde/PublicDomainPictures)
Ehering: Konflikte verschlimmern Trennung (Foto: pixabayde/PublicDomainPictures)

Kopenhagen (pte026/30.11.2020/13:55) Die psychische und körperliche Gesundheit von Personen nach einer Scheidung ist gegenüber dem Bevölkerungschnitt schlechter. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der University of Copenhagen http://ku.dk/english . Das Verstehen dieser Auswirkungen könnte zu besseren Maßnahmen für Geschiedene führen, wieder auf die Beine zu kommen. Details wurden in "Frontiers in Psychology" publiziert.

Langwieriger Prozess

Die Forscher haben die geistigen und körperlichen Auswirkungen einer Scheidung untersucht. Es dürfte dabei jedoch bis heute verpasst worden sein, diese genau zu charakterisieren. Eine Scheidung ist häufig ein langwieriger Prozess. In vielen Ländern ist zuvor ein Trennungszeitraum erforderlich. Eine lange Trennung kann aber auch dazu führen, dass psychologische Wunden heilen. Die Beurteilung von geschiedenen Ehepartnern nach so einem Zeitraum könnte laut den Forschern ihre Auswirkungen unterschätzen.

Forschungsleiter Gert Hald nach haben frühere Studien die Folgen einer Scheidung ohne lange Trennungszeiten zuvor nicht erforscht. "Wir konnten Geschiedene erforschen, denen in Dänemark eine sogenannte "sofortige" Scheidung gewährt wurde. Im Durchschnitt war dieser Schritt innerhalb von fünf Tagen nach der Antragstellung vollzogen." Das ermöglichte Hald und seinem Kollegen Søren Sander "Echtzeit-Daten" von 1.856 Personen zu analysieren, die erst vor sehr kurzer Zeit geschieden worden waren.

Konflikte zermürben

Die Studienteilnehmer füllten Fragebögen über ihren Hintergrund, die Gesundheit und die Scheidung aus. Wenig überraschend, forderte die kürzliche Scheidung emotional und körperlich ihren Tribut. Männer hatten ein besseres Einkommen, ein jüngeres Alter und eine bessere körperliche Gesundheit. Mehr Kinder, eine neue Partnerin und mehrere vergangene Scheidungen standen mit einer besseren psychischen Gesundheit in Zusammenhang. Bei Frauen standen ein besseres Einkommen, ein neuer Partner und weniger frühere Scheidungen mit einer besseren körperlichen Gesundheit in Verbindung. Das Einreichen der Scheidung und ein neuer Partner wiesen auf eine bessere psychische Gesundheit hin.

Mit Konflikt hatte ein Faktor große Auswirkungen auf die Geschiedenen. Quer über die Geschlechter sagten mehr Scheidungskonflikte eine schlechtere psychische Gesundheit voraus. Das galt auch dann, wenn andere sozioökonomische Variablen und Scheidungsstatistiken berücksichtigt wurden. Laut Hald sind frühe und gezielte Interventionen während des Scheidungsprozesses entscheidend. "Wir brauchen evidenzbasierte Interventionen, die Geschiedenen direkt nach der Scheidung helfen."

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