pte20240212004 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Prognosen konservativer CEOs seltener genau

Unternehmenszahlen zwischen 1993 und 2016 untersucht - Ungefähre Gewinnspannen präferiert


CEO: Politische Ausrichtung beeinflusst Management-Entscheidungen (Foto: Tumisu, pixabay.com)
CEO: Politische Ausrichtung beeinflusst Management-Entscheidungen (Foto: Tumisu, pixabay.com)

Fairfax (pte004/12.02.2024/06:15)

Politisch konservative CEOs handhaben Geschäftsprognosen anders als ihre gemäßigten oder liberalen Kollegen, wie Finanzwissenschaften Lei Gao von der George Mason University festgestellt hat. Mit seinem Team hat er Prognosen für eine Vielzahl von Unternehmen zwischen 1993 bis 2016 untersucht und die Prognosen konservativer CEOs mit denen anderer politischer Ausrichtung verglichen. Genutzt wurden finanzielle Zuwendungen an Kandidaten der Republikanischen Partei als Indikator für Konservatismus.

Unterschiedliches Gebaren

Die Experten haben auch Daten zur tatsächlichen Finanzleistung für die Messung der Prognosegenauigkeit verwendet. Ergebnis: Konservative CEOs nennen bei Gewinnprognosen seltener genaue Zahlen, sondern geben eher Spannen an, zwischen denen die Erträge voraussichtlich schwanken könnten. CEOs, die die Republikaner unterstützen, neigen auch dazu, mehr Zeit zwischen zwei Gewinnmitteilung einzuplanen. Im Durchschnitt sind es sieben bis acht Tage.

Oft liegt der Unterschied eher im fest verwurzelten Unternehmensverhalten als in der politischen Ideologie der CEOs, heißt es. Das Team konnte jedoch keine gemeinsamen Merkmale konservativ geführter Unternehmen außerhalb der oben genannten Prognosemuster erkennen. Darüber hinaus zeigen Unternehmen, die republikanische CEOs durch nicht-republikanische ersetzten, im Einklang mit den Basisergebnissen umgehend eine geringere Prognosehäufigkeit und -qualität, was stark darauf hindeutet, dass politische Ideologie eine Rolle gespielt hat.

"Vorsorgeeffekt" Konservativer

Gao erklärt die Unterschiede damit, dass in den Köpfen konservativer Geschäftsführer ein "Vorsorgeeffekt" am Werk sei. Sie nutzen Prognosen, um die Markterwartungen zu steuern und die negativen Folgen von Enttäuschungen zu vermeiden. Diese Theorie wird durch die Beobachtung gestützt, dass Unternehmen mit hohem institutionellen Eigentums- und Prozessrisiko - mit anderen Worten, Unternehmen, die stärker im Rampenlicht stehen - ein noch sorgfältigeres Prognoseverhalten an den Tag legen, wenn sie von einem konservativen CEO geführt werden.

Dennoch warnt Gao davor, auf der Grundlage seiner Erkenntnisse allgemeine Annahmen über CEOs von Demokraten und Republikanern zu treffen. Aber er besteht darauf, dass sein Papier, so nuanciert es auch sein mag, die Notwendigkeit weiterer Forschung darüber beweist, wie politische Ideologie Geschäftsentscheidungen motiviert.

(Ende)
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