pts20161207012 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

OeKB Geschäftsklima-Index MOE: Aufwind bei Geschäftserwartungen

Auch in Russland und der Ukraine lassen graduelle Verbesserungen auf allmähliche Erholung schließen


Wien (pts012/07.12.2016/11:00) Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) steigt in der November-Erhebung 2016 um 0,8 Punkte auf einen Wert von 85,7 (Basisjahr 2007=100). Die aktuelle Geschäftslage der Beteiligungen verschlechtert sich zwar in der Gesamtregion geringfügig, allerdings steigt die Zuversicht für die kommenden sechs Monate so deutlich, dass die Geschäftserwartungen für einen generellen Anstieg des Geschäftsklimas verantwortlich zeichnen. Diese Entwicklungen spiegeln sich - mit wenigen Ausnahmen - auch auf Ebene der einzelnen Länder wider. Bei den Branchen lässt sich kein einheitlicher Trend erkennen: Das Klima in Industrie und bei Geschäftsdienstleistungen hellt sich auf, Eintrübung gibt es hingegen bei Banken und Versicherungen.

Druckfähige Grafik des OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa:
http://www.oekb.at/de/osn/DownloadCenter/research-services/OeKB-Infografik-GKI-IV-2016.pdf
Quelle: OeKB RAI/Research Services

Talsohle in Russland und der Ukraine überwunden

Nach einer Abkühlung im dritten Quartal 2016 steigt die Zuversicht in acht der beobachteten zwölf Länder wieder. In Polen kommt es zwar zu einer leichten Eintrübung des Klimas, das Land kann aber seine regionale Spitzenposition weiter behaupten. Am unteren Ende finden sich nach wie vor Russland und die Ukraine. Allerdings ist in Russland die stärkste Verbesserung zu beobachten. Zudem kann das Land den dritten Anstieg in Folge verzeichnen. Diese Entwicklung deutet eher auf eine Normalisierung bzw. langsame Erholung der russischen Wirtschaftstätigkeit als auf einen einsetzenden Boom hin, denn sie erfolgt auf niedrigem Niveau.

Dies trifft insbesondere auf die aktuelle Geschäftslage zu, die von Direktinvestoren noch mehrheitlich als nicht zufriedenstellend eingestuft wird. Für die kommenden sechs Monate stehen die Anzeichen weiter auf Erholung. Bei den Befragten überwiegen die positiven Geschäftserwartungen. Auch in der Ukraine stehen die Zeichen auf eine sich fortsetzende Stabilisierung. Insgesamt ergeben sich damit weitere Anzeichen einer wahrscheinlich langsamen Erholung und wirtschaftlichen Normalisierung trotz des noch ungelösten Konflikts beider Länder.

Druckfähige Grafik des OeKB Geschäftsklima-Indikators MOE
http://www.oekb.at/de/osn/DownloadCenter/research-services/OeKB-Geschäftsklima-Indikator-IV-2016.pdf
Quelle: OeKB RAI/Research Services

Verbesserungen in der Produktion und bei produktionsnahen Dienstleistungen

Auf Branchenebene zeigt sich, dass das Geschäftsklima vor allem in der Sachgütererzeugung, den Geschäftsdienstleistungen und den sonstigen Dienstleistungen günstiger als noch vor drei Monaten ist. Diese Branchen landen auch in der Top 4 des Branchenrankings. Dies ergibt sich sowohl aufgrund der verbesserten aktuellen Geschäftslage als auch aufgrund optimistischerer Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr. Der konjunkturelle Motor in der Region dürfte somit wieder in Schwung kommen.

Eintrübung bei Banken und Versicherungen

Im Gegensatz dazu verschlechtert sich das Umfeld bei Banken und Versicherungen: So verhagelt vor allem die aktuelle Geschäftslage das Geschäftsklima. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate bleiben in der Versicherungswirtschaft unberührt, bei den Banken verbessern sie sich nur leicht. Dies ist zum einen dem aktuell anhaltenden Niedrigzinsumfeld geschuldet, das die Margen von Banken und Versicherern in der Region drückt. Zum anderen scheinen der Restrukturierungsprozess der Banken selbst sowie die Restrukturierung ihrer Portfolios (z.B. Fremdwährungskredite) noch nicht gänzlich abgeschlossen zu sein.

Rückfragehinweis:
Mag. Dr. Wolfgang Schwarzbauer
Tel.: +43 1 531 27-2566
E-Mail:wolfgang.schwarzbauer@oekb.at

Über den OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE)
Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) basiert auf vierteljährlichen Primärerhebungen unter rund 400 Entscheidungsträgern von MOE-Headquarters mit Sitz in Österreich, die zu rund 1.900 ihrer Unternehmensbeteiligungen in Mittelosteuropa befragt werden. Erhoben werden die Einschätzungen der Direktinvestoren zur aktuellen Geschäftslage sowie deren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbeteiligungen vor Ort (Geschäftsklima), Expansions- und Investitionsstrategien der Unternehmen in MOE, Beurteilungen der Standortqualität Österreichs als Brückenkopf für das Mittelosteuropa-Geschäft und schließlich Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in der Region.

Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa bietet differenzierte Analysen nach Ländern, Branchen und Unternehmensgrößen. Als Ergebnis stehen der Wirtschaft Frühindikatoren zur Verfügung, die praxisnahe Aussagen und Prognosen unter anderem über den Geschäftserfolg von Direktinvestoren in einzelnen Ländern Mittelosteuropas und in der Gesamtregion ermöglichen.

Über die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB)
Die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) ist Österreichs zentraler Finanz- und Informationsdienstleister für Exportwirtschaft und Kapitalmarkt. Ihre speziellen Services stärken den Standort Österreich und unterstützen die Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die vielfältigen Dienstleistungen stehen Unternehmen und Finanzinstitutionen sowie Einrichtungen der Republik Österreich zur Verfügung.

Die OeKB handelt sektorübergreifend, zentral, neutral und in Übereinstimmung mit ihrer Nachhaltigkeitspolitik. Das 1946 gegründete Spezialinstitut steht im Eigentum von Kommerzbanken mit Sitz in Österreich. http://www.oekb.at

(Ende)
Aussender: OeKB Gruppe
Ansprechpartner: Peter Gumpinger
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