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Notarzt-Stützpunkt Purkersdorf in Gefahr - 450 Menschen trotzen Hitze und senden unübersehbares Signal an Land NÖ

Hohe Beteiligung zeigt massive Verunsicherung und fordert Klarheit über medizinische Notversorgung


Purkersdorf (pts026/14.08.2025/09:15)

Mit großer Besorgnis reagiert die Region Purkersdorf auf die Pläne des Landes Niederösterreich, den Notarzt-Stützpunkt in Purkersdorf zu schließen. Die Entscheidung wurde weder mit den betroffenen Gemeinden noch mit den ansässigen Blaulichtorganisationen abgestimmt - und das trotz der unmittelbaren Auswirkungen auf die medizinische Notversorgung zehntausender Menschen.

"Diesen Frühling musste ich aus den Medien erfahren, dass unser Notarzt-Stützpunkt geschlossen werden soll. Zu keinem Zeitpunkt wurden wir als betroffene Gemeinde informiert; nicht einmal die in Purkersdorf tätigen Rettungsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund und Rotes Kreuz erhielten eine offizielle Mitteilung. Das ist inakzeptabel", erklärt der Purkersdorfer Bürgermeister Stefan Steinbichler (SPÖ).

Fehlende Transparenz – fehlender Dialog

Laut den Bürgermeistern der Region gab es keinerlei Kontakt seitens des vom Land NÖ eingesetzten Expertenteams, das die neuen Standorte festlegen soll. Weder wurden geographische noch topographische Gegebenheiten erhoben, noch wurde der tatsächliche Bedarf in der Region analysiert. "Das nun medial kolportierte Ergebnis lässt den Schluss zu, dass sachliche Kriterien keine entscheidende Rolle gespielt haben", so Steinbichler weiter.

Bürgerbewegungen und überparteilicher Schulterschluss

Die Ankündigung löste nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in den politischen Gremien der Region heftige Reaktionen aus. Bürgerinitiativen sammelten innerhalb kürzester Zeit mehr als 12.000 Unterschriften gegen die Schließung, die bereits im Mai 2025 an Landesrätin Eva Prischl (SPÖ) übergeben wurden. Vertreter aller regionalen Parteien - unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit - fordern gemeinsam den dringenden und notwendigen Erhalt des Notarzt Standorts in Purkersdorf.

Forderung an das Land NÖ

Die Bürgermeister der Gemeinden Gablitz (Michael Cech, ÖVP), Mauerbach (Peter Buchner, ÖVP), Pressbaum (Josef Rothensteiner, ÖVP), Purkersdorf (Stefan Steinbichler, SPÖ), Tullnerbach (Paul Porteder, ÖVP) und Wolfsgraben (Christian Lautner, ÖVP) haben sich in einem offenen Brief klar positioniert: "Eine adäquate notfallmedizinische Versorgung ist ein verfassungsrechtlich verankertes Grundrecht. Die Menschen unserer Region haben Anspruch auf eine gleichwertige medizinische Versorgung wie alle übrigen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Eine Schließung des Stützpunktes bedeutet längere Wartezeiten - und diese können im Ernstfall Leben kosten."

Große Beteiligung bei Kundgebung trotz Sommerhitze

Gestern, am 13. August 2025, fand auf dem Purkersdorfer Hauptplatz die angekündigte Informationskundgebung statt. Trotz hochsommerlicher Temperaturen von 33 Grad kamen rund 450 Personen zusammen, um ein starkes Signal an die Landespolitik zu senden. "Diese große Teilnahme zeigt deutlich, wie groß die Verunsicherung in der Bevölkerung ist und wie wichtig es ist, die betroffenen Menschen der Region Purkersdorf umfassend einzubinden und transparent zu informieren", zeigt Bürgermeister Stefan Steinbichler auf.

Forderungen an das Land Niederösterreich
- Sofortige Offenlegung der Entscheidungsgrundlagen
- Einbindung aller betroffenen Gemeinden und Organisationen in die weiteren Planungen
- Sicherstellung einer vollwertigen notärztlichen Versorgung in der Region Purkersdorf

"Es geht hier nicht um Parteipolitik, es geht um Menschenleben. Das Land NÖ muss seine Verantwortung wahrnehmen und diese Pläne überdenken, bevor es zu spät ist. Es darf zum IST-Stand keine Verschlechterung geben. Das ist die unterste Verhandlungslatte", so Bürgermeister Stefan Steinbichler.

(Ende)
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