Neue Roboterhand packt zu wie ein Mensch
EPFL-Innovation ermöglicht eine Anpassung an die jeweilige Form ohne Vorab-Programmierung
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Roboterhand: Gleich schließen sich die Finger sanft um die kleine Schachtel (Foto: epfl.ch) |
Lausanne (pte021/13.05.2025/11:30)
Eine neue Roboterhand von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) kann 24 unterschiedlich geformte Objekte sicher und schonend ergreifen, ohne auf die jeweilige Form programmiert zu sein. Sie arbeitet wie die Hand eines Menschen. Dieser muss nicht genau wissen, wo eine Flasche steht und wie sie geformt ist, um sie zu ergreifen. Rückmeldungen der Tastsensoren in den Fingern liefern die Infos, die zum sicheren Zupacken nötig sind, auch über die Beschaffenheit des Objekts.
Nachgiebige Roboterfinger
"Menschen benötigen nicht wirklich viele externe Infos, um einen Gegenstand zu greifen, und wir glauben, dass dies an den nachgiebigen - oder weichen - Interaktionen liegt, die an der Schnittstelle zwischen einem Gegenstand und einer menschlichen Hand stattfinden", so EPFL-Forscher Kai Junge.
Seine Roboterhand hat ähnliche Fähigkeiten. Die Finger bestehen aus nachgiebigen Materialien, Silikonstreifen, die um das mechanische Handgelenk und die daran befestigten Finger gewickelt sind, sowie Gelenke, die von Motoren im Handgelenk bewegt werden und zusätzlich mit einstellbaren Federn ausgestattet sind.
Bewegungen ähneln menschlichen zu 68 Prozent
"ADAPT" hat Junge seine Hand getauft. Sie kann eine Vielzahl von Objekten mit Greifbewegungen aufzuheben, die automatisch entstehen, also nicht vorab programmiert worden sind. Sie passen sich selbst organisiert an Form und Beschaffenheit der Objekte an. In einer Reihe von Experimenten ist es ADAPT gelungen, 24 verschiedene Objekte mit einer Erfolgsquote von 93 Prozent zu ergreifen. Die Bewegungen glichen zu 68 Prozent denen, die eine menschliche Hand so ausführt.
Die Maschine ist allerdings - noch - langsam. "Die Entwicklung von Robotern, die Aufgaben bewältigen können, die Menschen automatisch ausführen, ist viel schwieriger als die meisten Menschen erwarten. Deshalb nutzen wir die verteilte mechanische Intelligenz verschiedener Körperteile wie Haut, Muskeln und Gelenke, um menschenähnliche Handbewegungen zu ermöglichen", weiß Junge. Das könnte die Integration von Robosystemen in hochgradig unvorhersehbaren Umgebungen erheblich verbessern.
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