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Corona als Chance zur Innenschau nutzen

Wiener Psychotherapeutin Sabine Fischer sieht in der Krise ein immenses Lernpotenzial


wien (pte001/24.08.2020/06:00) Die Corona-Krise birgt großes Lernpotenzial in sich, zeigt sich Psychotherapeutin Sabine Fischer http://fischer-psychotherapie.at im pressetext-Interview überzeugt. "Allerdings sind die Herausforderungen sehr groß, denn das nach Innen schauen und sich vermehrt darauf zu konzentrieren, ist den westlichen Kulturen vielfach fremd und muss erst erlernt werden. Gefragt sind jetzt Eigenschaften wie Flexibilität, Kreativität und Urvertrauen", so die Expertin.

Für die Therapeutin ist die Zeit mit Corona auch deshalb so eine Herausforderung, da bereits vorher schwierige Beziehungen und Situationen noch weiter verschärfen. "Das kann zu erheblichen Belastungen führen. Verschärfend kommt auch dazu, dass oft der Raum zum Rückzug fehlt und dazu die immer wieder auftretende Ungewissheit darüber, wie es weitergehen soll."

Psychotherapie als Hilfe zur Selbsthilfe

Dass die Corona-Krise auch zu finanziellen Engpässen bei vielen führt, weiß Fischer. "Daher gibt es ja auch immer wieder die Forderung nach einer Psychotherapie auf Krankenschein." Es dürfe nicht sein, dass jemand, der auch bereit sei für eine Psychotherapie, sich diese nicht leisten könne. Die finanzielle Krise habe sie als Therapeutin übrigens auch getroffen.

Mit den psychischen Auswirkungen von Corona werden wir uns noch länger beschäftigen, zeigt sich die Expertin überzeugt. "Es gibt Menschen, die dieser Situation hilflos ausgeliefert sind beziehungsweise sich so fühlen. Gerade diese brauchen eine Hilfe von außen. Dazu sind Therapeuten auch da, denn sie helfen, den Fokus im täglichen Leben auf die Dinge zu richten, die gut funktionieren."

Dankbarkeit als Schlüsselfaktor zum Glück

"Wenn sich das Leben radikal verändert, weil die Umstände anders geworden sind, muss man seine Einstellung mitverändern", so die Therapeutin. "Der Luxus dieser Zeit ist, dass man mehr Zeit zum Nachdenken hat." Fischer rät, nicht immer alles als selbstverständlich anzusehen, nur weil es bisher immer selbstverständlich war. "Man sollte auch für kleine gute Momente dankbar sein. Dankbarkeit ist ein Schlüsselfaktor zum Glücklichsein. Es ist wichtig, die eigene innere Balance zu finden. Die Lebenseinstellung wird zum zentralen Lebensthema und an dieser können wir arbeiten."

"Jede Beziehung fängt bei der Einstellung zu sich selbst an. Daher sollte man die Zeit nutzen, die Beziehung zu sich selbst ins Reine zu bringen", rät Fischer. "Dazu muss man sich zurückziehen und eine ehrliche Innenschau betreiben, die frei ist von Schuldzuweisungen." Als weiteren Ratschlag gibt die Therapeutin, wertvolle Beziehungen zu pflegen und sich auszutauschen. Oberflächliche Bekanntschaften verlören an Bedeutung. "Gerade jetzt ist die Zeit ideal, Beziehungen zu vertiefen, denn es steht mehr Zeit zu Verfügung", so die Therapeutin abschließend.

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