pte20200617001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nanonadeln machen Melanomen den Garaus

Krebsmedikamente werden dank einer Art tragbaren Pflasters schonender verabreicht


Folie: Chemotherapeutika über Nanonadeln (Foto: purdue.edu, Chi Hwan Lee)
Folie: Chemotherapeutika über Nanonadeln (Foto: purdue.edu, Chi Hwan Lee)

West Lafayette (pte001/17.06.2020/06:00) Chemo- und Strahlentherapie zur Behandlung von Melanomen werden durch Toxizität und Nebenwirkungen wiederholter Behandlungen aufgrund der aggessiven und wiederkehrenden Art der Krebszellen beeinträchtigt. Weniger invasive, topische Chemos wurden durch die schmerzhafte Größe der Mikronadeln und das rasche Auflösen der eingesetzten Polymere ebenfalls eingeschränkt. Forscher der Purdue University http://purdue.edu haben zur Umgehung dieses Problems nun eine Art tragbares Pflaster entwickelt.

Auflösung in Haut

Laut Forschungsleiter Chi Hwan Lee ist das neue Pflaster vollständig mit miniaturisierten Nadeln ausgestattet. Medikamente lassen sich so schonend über die Haut verabreichen. Einzigartig sei, dass das Pflaster durch Körperflüssigkeiten vollständig aufgelöst und dieser Vorgang programmiert werden kann. Das Trägermaterial löst sich eine Minute nach der Einführung der Nadeln in die Haut auf. Die Silikonnadeln verschwinden innerhalb einiger Monate im Gewebe.

Lee zufolge ermöglicht die schrittweise und langsame Auflösung der Silikonnadeln eine langfristige und nachhaltige Versorgung mit Krebsmedikamenten. "Das Einzigartige an unserer Technologie ist, dass wir extrem kleine, aber lang haltbare Nanonadeln aus Silikon verwenden, deren schräge Spitze leicht in die Haut eindringen kann - und dies auf eine schmerzlose und minimalinvasive Art und Weise."

Wasserlösliche Folie

Das neuartige Design der Nanonadeln aus Silikon ist auf einer dünnen, beweglichen und wasserlöslichen Folie angebracht Die Folie dient als kurzzeitige Halterung, die sich während der Einführung der Nanonadeln bequem mit der weichen, kurvenförmigen Oberfläche der Haut verbindet. Die Oberfläche der Nanonadeln ist mit Poren konfiguriert und ermöglicht im Vergleich zu normalen Mikronadeln eine große Wirkstoffbeladung.

Den Forschern zufolge können die Nanonadeln die Chemotherapeutika gezielt bei Melanomen freisetzen. Die Nadeln sind biokompatibel und können sich in Gewebsflüssigkeiten auflösen. Nach einigen Monaten können sie ohne jede Gefahr vom Körper aufgenommen werden. Die Forschungsergebnisse wurden in "ACS Nano" veröffentlicht.

(Ende)
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