US-Wahl: COVID-19 steigert Cyber-Risiken
Experten des Brennan Center for Justice fordern vom Kongress mehr Geld für Wahlsicherheit
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Wahlurne: Davon wollen viele Abstand halten (Foto: Arnaud Jaegers, unsplash.com) |
New York (pte016/09.06.2020/12:30) Setzen wegen Corona mehr US-Wähler auf Fernabstimmung, entstehen zusätzliche technische Herausforderungen sowie Cyber-Security-Risiken. Davor warnen Experten für Wahlsicherheit am Brennan Center for Justice http://brennancenter.org der New York University. Zudem seien Wahlbeamte und technisches Personal, die von daheim arbeiten, besonders attraktive Ziele für Phishing und andere gezielte Angriffe. Laut den Experten sollte der Kongress mehr Mittel bereitstellen, um Systeme und Integrität der für November geplanten Präsidentenwahl zu sichern.
Neue Online-Risiken
"Wahlbeamte passen ihre Arbeitsweise an und mehr Wähler üben ihre Rechte von daheim aus, um vor dem Coronavirus sicher zu sein", erklärt Gowri Ramachandran, eine der Autorinnen des Berichts. Doch damit, dass verstärkt auf Brief- und Online-Wahl gesetzt wird, entstehen zusätzliche Cyber-Risiken für die diesjährige Präsidentenwahl. Einerseits könnte es gerade bei kurzfristig umgesetzten Lösungen technische Probleme geben - man erinnere sich nur an das Desaster mit der App, die zur Übermittlung der Ergebnisse bei der ersten demokratischen Vorwahl Anfang Februar in Iowa zum Einsatz kam.
Andererseits entstehen zusätzliche Herausforderungen in Sachen Cyber-Sicherheit. Wenn Wahlbeamte und technisches Personal verstärkt online aus der Ferne arbeiten, macht sie das zu Zielscheiben. So warnt der Bericht vor Phishing-Attacken, mit denen sich Hacker Zugangsdaten für wahlrelevante Online-Systeme verschaffen könnten. Angreifer, die mehr Aufwand nicht scheuen, könnten unter anderem auf Ransomware, gefälschte Apps oder auch auf eigene, strategisch platzierte WLAN-Hotspots setzen, um Datenverkehr abzufangen.
Geld oder eher Risiko
Das Brennan Center rät daher, auf die Einhaltung von Cybersecurity Best Practices zu achten, wie beispielsweise die Nutzung von Zweifaktor-Authentifizierung oder regelmäßige Updates. Allerdings empfiehlt es sich auch, 60-tägige Zeitfenster vor kritischen Daten festzulegen, in denen auf nichtkritische Updates zu verzichten ist. Dies könnte helfen zu verhindern, dass sich Probleme durch Programmierfehler oder Viren einschleichen. Auch regelmäßige unabhängige Testung ist zu empfehlen.
Die Frage nach der Finanzierung stellt sich allerdings wie so oft. Wie "GovInfoSecurity" berichtet, hatte das Brennan Center schon zuvor empfohlen, dass der Kongress vier Mrd. Dollar für die Wahlsicherheit 2020 bereitstellt. Das im März verabschiedete Stimulus-Paket sah lediglich ein Zehntel dieser Summe vor. "Was Wahlbeamte jetzt brauchen, ist die Finanzierung, um die Wahl zu sichern. Der Kongress muss sich dafür einsetzen", mahnt nun Ramachandran.
Zum Bericht "Preparing for Cyberattacks and Technical Problems During the Pandemic": http://bit.ly/2AhbgnR
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