pte20180530004 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Mangusten danken Artgenossen soziales Verhalten

Herde zahlt gruppendienliches Agieren in Streicheleinheiten zurück


Manguste: beweist soziales Verhalten (Foto: bristol.ac.uk, Shannon Wild)
Manguste: beweist soziales Verhalten (Foto: bristol.ac.uk, Shannon Wild)

Bristol (pte004/30.05.2018/06:15) Zwergmangusten, die kleinsten Mitglieder der Familie der Mangusten, erinnern sich an soziales Verhalten ihrer Artgenossen und belohnen sich dafür gegenseitig. Das geht aus einer Studie von Forschern der University of Bristol http://bristol.ac.uk hervor, bei der das Verhalten der Säugetiere seit 2011 beobachtet wurde. Der Austausch von sozialen Interaktionen unter Nicht-Primaten ist ein recht junges Forschungsfeld, in dem die jetzige Studie wegweisende Ergebnisse liefert.

"Bei Nicht-Primaten unerforscht"

"Menschen handeln und können aufgrund von Erinnerungen bestimmen, wem sie was schulden", erklärt Forschungsleiter Andy Radford. "Wir wollten erforschen, ob dies bei dem Menschen nicht ähnlichen Tieren nicht genau so sein könnte." Wissenschaftlerin Julie Kern pflichtet dem bei: "Bei Nicht-Primaten ist ein solches Phänomen noch gänzlich unerforscht." Indem die Forscher Zwergmangusten in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet haben, konnten sie verblüffende Verhaltensweisen feststellen.

So konnte beobachtet werden, dass Tiere in Herden zwischen fünf und 30 Individuen nach bestimmtem, gruppendienlichem Verhalten von Artgenossen belohnt wurden. Untersucht wurde das Verhalten der Herde dem Individuum gegenüber, das der Gruppe als Beobachter lauernde Gefahren meldet. Der "Wächter" der Gruppe positioniert sich dabei auf Felsen und Anhöhen und gibt Laut, wenn sich beispielsweise ein Greifvogel oder ein der Gruppe gefährlich werdendes Landlebewesen nähert.

Fellpflege als Belohnung für Mühe

"Während wir das Verhalten einer Gruppe beobachteten, simulierten wir per Tonband zusätzliche Rufe des Wächters, die dem Rest der Gruppe zu verstehen geben sollten: 'Seht her, ich verrichte meine Aufgabe'", beschreibt Radford die Herangehensweise der Wissenschaftler. Im Anschluss wurde das Verhalten der Gruppe gegenüber dem Wächter beobachtet, speziell die gegenseitige Fellpflege sollte als Indikator für Belohnung seitens der Herde dienen.

Die anderen Mitglieder der Herde umsorgten den Wächter mehr, als dies in anderen Situationen der Fall war: Da durch die Tonbandeinspielungen ein erhöhtes Aufkommen an Gefahren für die Gruppe simuliert wurde, genoss der Wächter mehr Fellpflege seitens seiner Artgenossen, die ihn länger und intensiver umsorgten. "Wächter-Aufgaben lassen die Tiere im Netzwerk der Gruppe gut dastehen. Um den kausalen Zusammenhang zur Sozialisierung der Tiere herzustellen, mussten wir auf dieses ungewöhnliche Experiment zurückgreifen", erklärt Forscherin Kern.

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