pte20180507004 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Hightech-Pflaster überwacht Meeresbewohner live

"Marine Skin" soll neue Erkenntnisse über Wasser und Fische liefern


Fisch im Wasser: Neuer Sensor auf Rücken getestet (Foto: kaust.edu.sa)
Fisch im Wasser: Neuer Sensor auf Rücken getestet (Foto: kaust.edu.sa)

Pasadena/Thuwal (pte004/07.05.2018/06:15) Um das Verhalten von Meerestieren besser zu verstehen, haben Wissenschaftler des California Institute of Technology http://caltech.edu und der King Abdullah University in Saudi-Arabien http://kaust.edu.sa einen mit Elektronik versehenen, dünnen Patch namens "Marine Skin" entwickelt. Dieser sammelt, auf dem Rücken von Fischen, Rochen und anderen Meeresbewohnern angebracht, Informationen und soll für die Tiere angenehmer zu tragen sein als bisherige am Körper angebrachte Vorrichtungen zur Überwachung maritimen Lebens.

Angenehmer und ausgereifter

"Die integrierten elektronischen Sensoren überwachen die Bewegungen und Umgebungen des Tieres in Echtzeit", erklärt Forschungsleiterin Joanna Nassar. Mithilfe des weichen Patch-Materials und ausgeklügeltem Design gelingt der Wissenschaft laut Nassar ein bedeutender Sprung nach vorne, da das Gewicht und die Größe bisheriger Überwachungstechniken unterboten und die Betriebsdauer erhöht wurde.

Die aktuellen Prototypen des Patches erfassen neben den Standortdaten auch den Salzgehalt und die Temperatur des Wassers. Zusätzliche Faktoren, wie das Analysieren des Gesundheitszustandes des jeweiligen Meeresbewohners, könnten dann in Zukunft Ergebnisse liefern, die Schlüsse über die chemische Zusammensetzung und andere spezifische Merkmale des Lebensraumes von Fisch und Co zulassen.

Tests auf Krabben und Rochen

Die Leistungsfähigkeit von Marine Skin wurde bisher auf Krabben und Rochen getestet. In Zukunft sollen die Forschungen auf Walen und Delfinen fortgeführt werden - bis zu einem Jahr soll der Patch auf den Meeresbewohnern angebracht und Daten erhoben werden. Forscherin Nassar hofft, neben dem Anhäufen von Daten für die Forschung auch der Umwelt etwas Gutes zu tun: Mithilfe von Marine Skin sollen künftig globale Erderwärmung, Verschmutzung der Weltmeere und die Effekte von Überfischung deutlich gemacht werden können.

Technische Entwicklungen zur Überwachung der Unterwasserwelt sind somit weiterhin ein ebenso notwendiges wie auch vielschichtiges Forschungsfeld. Erst vor Kurzem entwickelten Wissenschaftler einen Roboter-Aal, der in Zukunft die Untiefen des Ozeans erforschen soll (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20180502002 ).

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Rudloff
Tel.: +43-1-81140-305
E-Mail: rudloff@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|