pte20180207001 in Leben

Impfstoff gegen Gonorrhö rückt einen Schritt näher

Wissenschaftler entschlüsseln Mechanismen entscheidender Bakterien


Spritzen mit Impfstoff: Neuer Ansatz bei Gonorrhö (Foto: pixelio.de, Denise)
Spritzen mit Impfstoff: Neuer Ansatz bei Gonorrhö (Foto: pixelio.de, Denise)

Corvallis (pte001/07.02.2018/06:00) Den Weg für einen neuen Behandlungsansatz bei Gonorrhö haben Forscher der Oregon State University http://oregonstate.edu und der Purdue University http://purdue.edu gefunden - dank neuer Erkenntnisse zum Mechanismus hinter wichtigen Proteinen des Bakteriums. In Zukunft könnte die Therapie über neue Antibiotika oder sogar einen Impfstoff erfolgen.

78 Mio. neue Erkrankte pro Jahr

Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung, da Neisseria gonorrhoeae aufgrund seiner Resistenz gegen alle für die Behandlung von Infektionen zur Verfügung stehenden Antibiotika zu den Superbakterien gehört. Gonorrhö wird sexuell übertragen. Jährlich erkranken weltweit 78 Mio. Menschen neu. Bleibt die Krankheit unbehandelt oder wird nicht richtig therapiert, kann es zu ernsten Folgen wie Endometritis, Beckenentzündungskrankheit, Eileiterschwangerschaft, Epididymitis und Unfruchtbarkeit kommen. Kinder von infizierten Müttern verfügen über ein erhöhtes Risiko zu erblinden.

Die Studie unter der Leitung von Aleksandra Sikora und Nicholas Noinaj liefert Einblicke in den Mehrkomponenten-Proteinkomplex Beta-barrel Assembly Machinery (BAM). Bei gramnegativen Bakterien ist BAM für die Biogenese von Beta-Fass-Proteinen in den äußeren Membranen der Zellen verantwortlich. Membrane in diesem Bereich verfügen über entscheidende physiologische und strukturelle Funktionen. Dazu gehören die Beschaffung von Nährstoffen, die Sekretion, die Signalübertragung, die Biogenese der äußeren Membrane und die Beweglichkeit. Bei krankheitserregenden Bakterien führen diese Proteine auch zur Ausbreitung beim Wirt, der Nutzung der Immunreaktionen und damit der Erleichterung der Ansteckung.

BamA, BamD und BamE untersucht

Für die aktuelle Arbeit wurde mit BamA der entscheidende Bereich untersucht, aber mit BamD und BamE auch zwei weitere Komponenten. Bei N. gonorrhoeae findet es sich auf der Zelloberfläche, ist aber für die Lebensfähigkeit der Zellen nicht entscheidend. BamD verfügt über die genau entgegengesetzten Eigenschaften. Wird BamE bei Experimenten deaktiviert, bewegt sich BamD an die Oberfläche. Laut Sikora führte der Verlust von BamE unter anderem zu einem langsameren Zellwachstum. Zusätzlich nahmen die Antibiotika-Empfindlichkeit und die Bildung von Membranvesikeln zu, die größere Mengen von Impfstoff-Antigenen enthielten. BamE könnte auch aufgrund weiterer Anhaltspunkte ein möglicher Ansatzpunkt für einen Impfstoff gegen Gonorrhö sein. Details wurden im "Journal of Biological Chemistry" publiziert.

(Ende)
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