Leukämie: Immunsuppressor erhöht Sterblichkeit
Medikament gegen Enzym IDO als vielversprechender Therapieansatz
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Ravindra Kolhe: IDO-Analyse sehr wichtig (Foto: Phil Jones, augusta.edu/mcg) |
Augusta (pte001/28.11.2017/06:00) Leukämie-Patienten, die über hohe Werte eines bestimmten Enzyms verfügen, das dafür bekannt ist, das Immunsystem zu unterdrücken, überleben länger, sagen Forscher des Medical College of Georgia at Augusta University http://augusta.edu/mcg . Hohe Werte von Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) bei der Diagnose erlauben es, auch jene Personen zu identifizieren, die am meisten von der Einnahme eines Inhibitors gemeinsam mit der Standardtherapie profitieren würden. Die Ergebnisse wurden in "Scientific Reports" veröffentlicht.
IDO-Expression überprüfen
"Wir wollen Menschen helfen, die nicht auf die Behandlung ansprechen und sehr bald nach der Diagnose sterben", so Forschungsleiter Ravindra Kolhe. Die Überprüfung von 40 Patienten mit akuter myeloischer Leukämie hat bei Biopsien des Knochenmarks im Rahmen der Erstellung der Diagnose eine erhöhte IDO-Expression ergeben. Sie entsprach den allgemeinen Überlebensraten und einer frühen Sterblichkeit. Damit gibt es auch Hinweise darauf, dass die IDO-Expression bei diesen Untersuchungen routinemäßig überprüft werden sollte.
Laut Kolhe ist in vielen Fällen nicht bekannt, warum Patienten nicht auf eine Chemotherapie ansprechen. Als bei der aktuellen Studie Risikofaktoren bei AML, wie ein höheres Alter oder eine schwere Anämie, berücksichtigt wurden, erwiesen sich die IDO-Werte als auffällig. "Derzeit wissen wir, dass die Werte bei Patienten hoch sind, die nach sechs Monaten sterben. Und wir können zeigen, dass es sich um einen unabhängigen Indikator handelt", sagt Kolhe. Zu den offenen Fragen gehöre, ob hohe Werte des Enzyms direkt die Resistenz gegen die Chemotherapie beeinflussen.
Weitere Studien erforderlich
Derzeit wird eine frühe klinische Studie durchgeführt. Sie soll das klinische Potenzial der Inhibitoren bei den betroffenen Patienten untersuchen. An der Studie nehmen mehrere Universitäten wie die Johns Hopkins University teil. Finanziert wird sie vom Pharmaunternehmen NewLinks Genetics, das ein infrage kommendes Medikament herstellt. Die meisten Patienten mit AML sind bei der Diagnose mindestens 45 Jahre alt. Die Krankheit ist laut der American Cancer Society bei Männern etwas häufiger als bei Frauen.
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