Zelltherapie als neuer Ansatz bei Wundheilung
Protein MFG-E8 wichtig - Erste Tests mit Mäusen erfolgreich verlaufen
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Insulinspritze: Neuer Ansatz zur Therapie (Foto: pixelio.de/Henrik Gerold Vogel) |
Montreal (pte001/30.05.2017/06:00) Ein neuer experimenteller Behandlungsansatz hat bei Mäusen die Umprogrammierung von Blutzellen zur Förderung des Heilungsprozesses von Hautwunden ermöglicht. Die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern des University of Montreal Hospital Research Centre http://crchum.chumontreal.qc.ca könnten bei der Behandlung von schwierigen Wunden wie bei Diabetikern und bei schweren Brandverletzungen helfen.
Zellen werden umprogrammiert
Laut Forschungsleiter Jean-François Cailhier sind die Forscher von einem anderen Ansatz, nämlich der Heilung von Wunden durch personalisierte Medizin, ausgegangen. "Wir haben eine Möglichkeit gefunden, bestimmte weiße Blutkörperchen, die Makrophagen, dahingehend zu modifizieren, dass sie die Heilung von Wunden beschleunigen können."
Makrophagen sind seit langem dafür bekannt, dass sie eine Schlüsselrolle bei der normalen Wundheilung spielen. Diese Blutkörperchen sind auf groß angelegte Reinigungsprozesse in den Zellen spezialisiert und für die Heilung von Gewebe wichtig. Sie beschleunigen die Regeneration und erhalten gleichzeitig die Balance zwischen Entzündungsreaktionen und entzündungshemmenden Vorgängen aufrecht.
"Wir haben entdeckt, dass das Verhalten dieser Zellen dahingehend kontrolliert werden kann, dass sich die Balance mehr in Richtung Zellreparatur verschiebt. Entscheidend dabei ist das Protein MFG-E8", erklärt Cailhier. In einem ersten Schritt konnten die Forscher nachweisen, dass MFG-E8 von den Makrophagen bei einer Verletzung der Haut eine entzündungshemmende und wundheilende Reaktion verlangt.
Adoptiver Zelltransfer genutzt
Ohne MFG-E8 heilen Wunden langsamer. Für die Entwicklung des neuen Behandlungsansatzes verwenden die Experten den adoptiven Zelltransfer. Dabei werden die eigenen Zellen des Patienten genutzt. Sie werden gewonnen, behandelt und dann wieder dem Körper zugeführt. Dieser immuntherapeutische Ansatz wird normalerweise zur Behandlung von Krebs eingesetzt.
Die im "Journal of Investigative Dermatology" sind die ersten, die nachweisen, dass dieser Ansatz auch zur Heilung von Haut eingesetzt werden kann. Dabei kamen die Mäuse nicht in direkten Kontakt mit dem Protein selbst, da es dabei auch zu unerwünschten Nebenwirkungen an anderen Stellen des Körpers kommen könnte. In einem nächsten Schritt soll dieser Ansatz an menschlichen Zellen getestet werden.
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