Tamoxifen schützt gegen Stoffwechselkrankheiten
Mittel verringert Nahrungsaufnahme und verhindert Fettansammlung
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Übergewicht: Tamoxifen bekämpft Stoffwechselleiden (Foto: pixelio.de, by-sassi) |
Toulouse (pte019/11.05.2017/10:30) Das Medikament Tamoxifen spielt bei der Behandlung von Brustkrebs eine wichtige Rolle und ist auch für seine Auswirkungen auf den Stoffwechsel bekannt. Laut einer Studie des Institute of Cardiovascular and Metabolic Diseases http://bit.ly/2pAvgGu kann das Präparat über seinen selektiven Östrogenrezeptor-Modulator Fettleibigkeit, eine Fettleber und Insulinresistenz bei weiblichen Mäusen verhindern.
Weg frei für neue Therapien
Konkret haben die Tiere fettreiche Nahrung erhalten. Zuvor wurden ihre Eierstöcke entfernt. Es gelang dem Team um Pierre Gourdy auch nachzuweisen, welche Östrogenrezeptoren diesen schützenden Wirkungen zugrunde liegen. Damit soll jetzt laut dem "The American Journal of Pathology" http://ajp.amjpathol.org auch der Weg für neue Behandlungsansätze dieser Krankheiten frei sein.
Laut Gourdy gilt der Östrogenrezeptor alpha (ER) seit zwei Jahrzehnten als vielversprechender Ansatz für neue Behandlungsansätze gegen durch Fettleibigkeit bedingte Stoffwechselerkrankungen. Die Erforschung des genauen Schutzes durch die Aktivierung von ER erwies sich jedoch als große Herausforderung. Für die aktuelle Studie erhielten die Mäuse fettreiche Nahrung und wurden zwölf Wochen lang entweder mit Tamoxifen oder einem Blindpräparat behandelt.
Das Medikament verhinderte eine Gewichtszunahme, die auf eine deutliche Verringerung der Nahrungsaufnahme im Vergleich mit der Kontrollgruppe zurückgeführt wurde. Die behandelten Tiere erkrankten auch weniger wahrscheinlich an einer Glukoseintoleranz, Insulinresistenz oder Fettablagerungen in der Leber. Die Forscher wussten, dass ER seine Wirkung durch zwei Aktivierungsfunktionen, ER-AF1 und ER-AF2, entfaltet, die direkt an der transkriptionalen Regulierung von Genexpression beteiligt sind.
Mäuse mit fettreicher Nahrung
Tamoxifen agiert als ER-AF1-Antagonist oder als ER-AF2-Antagonist entsprechend seinen Zielen in Gewebe und Organen. Um die molekularen Mechanismen der Auswirkungen des Medikaments auf den Stoffwechsel besser zu verstehen, haben die Forscher Mäuse behandelt, die gentechnisch dahingehend verändert waren, dass entweder der gesamte ER- (ER-/-) oder nur ER-AF1 (AF1-/-) fehlte, entweder mit Tamoxifen oder einem Blindpräparat.
Danach wurden die Ergebnisse mit jenen von Wildtyp-Mäusen (ER+/+ or AF1+/+) verglichen, die eine ähnliche Behandlung erhielten. Alle Tiere wurden fettreich ernährt. Das Verhindern einer durch die fettreiche Ernährung verursachten Glukoseintoleranz, Insulinresistenz und Fettleber durch Tamoxifen, war bei Mäusen mit einem ER-AF1-Mangel aufgehoben. Laut Gourdy weisen die Daten darauf hin, dass die Aktivierung von ER-AF1 durch das Medikament ausreichend ist, um in vivo eine schützende Wirkung zu erzielen.
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