Rückblick 2016: Krebs, Klima und falsche Kost
Neue Therapien, Negativfolgen der Erderwärmung und Fettleibigkeit
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"Fat Evolution": Fettleibigkeit als Problem (Foto: flickr.com/luxxnatura) |
Wien (pte001/30.12.2016/06:00) Das Jahr 2016 hat aus Sicht der Forschung zahlreiche interessante Erkenntnisse hervorgebracht. Fortschritte konnten vor allem beim Thema Krebs und entsprechenden Therapien erzielt werden. Ein weiterer "Dauerbrenner" in der News-Liste war die Beschäftigung mit dem Klimawandel und den daraus resultierenden Folgen, die immer deutlicher zutage treten. Neu in der Runde war hingegen das Thema Fehlernährung, das sich zu einem ernsthaften globalen Problem entwickelt hat.
1,7 Mio. Jahre alter Krebspatient
Krebs war bereits in der Steinzeit ein Thema. So wurde in der Swartkrans-Höhle in Südafrika der bislang "älteste Krebspatient" der Menschheitsgeschichte entdeckt: Ein internationales Forscherteam hat auf einer 1,7 Mio. Jahre alten Zehe eines Vorfahrens des Menschen einen aggressiven Tumor nachgewiesen und damit gleichzeitig den Beweis geliefert, dass Krebs keine Krankheit moderner Gesellschaften ist, wie von manch einem gerne behauptetet wird (siehe: http://pte.com/news/20160729007 ).
Die Gefahr, an Krebs zu erkranken, begleitet den Menschen also schon lange. Risikofaktoren hierfür sind laut neuesten Studien nicht nur in der spezifischen Ernährung zu suchen - Experten raten präventiv zum Verzehr von Äpfeln (siehe: http://pte.com/news/20161025006 ) oder selenreichen Nahrungsmitteln wie Fisch, Meeresfrüchten, Fleisch, Milch, Eiern und Nüssen (siehe: http://pte.com/news/20160826016 ) - sondern auch im geerbten Genmaterial. Im Zusammenhang mit Hautkrebs wurde ein "stilles" Ginger-Gen als Übeltäter ausgemacht, das das Krankheitsrisiko um 52 Prozent erhöhen soll (siehe: http://pte.com/news/20160713007 ).
Forscher des Huntsman Cancer Institute der University of Utah haben allerdings noch einen weiteren wichtigen Einflussfaktor für Krebserkrankungen ausgemacht: das Einkommen. Sie konnten auf Basis der Analyse einer umfassenden Personendatenbank zeigen, dass Kinder von Eltern mit hohem Berufsansehen eine erhöhte Anfälligkeit für Melanome und Prostatakrebs aufweisen. Kinder hingegen, die in ein Viertel mit geringem sozioökonomischen Status hineingeboren wurden, hatten bei den Teilnehmerinnen ein höheres Risiko für invasiven Gebärmutterhalskrebs (siehe: http://pte.com/news/20161014002 ).
Suche nach neuen Therapieansätzen
Was den Kampf gegen Krebs betrifft, wurden 2016 viele Ansätze vorgestellt. Forscher des University College in London wollen beispielsweise einen Weg gefunden haben, das Immunsystem dazu zu bringen, Krebszellen abzutöten. Dazu soll es innerhalb eines Tumors einzigartige Markierungen finden, die es dem Körper ermöglichen, die Krankheit zu bekämpfen (siehe: http://pte.com/news/20160304013 ). Das auf den einzelnen Patienten abgestimmte Verfahren ist derzeit jedoch noch zu teuer und wurde daher bisher nicht am Menschen getestet.
Wesentlich billiger kommt eine Kur mit Broccoli-Inhaltsstoffen. Diese sollen laut der ETH Zürich bei Darmkrebs eine positive Wirkung entfalten und bei der Einnahme von Krebsmedikamenten helfen, betroffene Zellen absterben zu lassen (siehe: http://pte.com/news/20160314013 ). Eine "signifikante Verbesserung" erhoffen sich Forscher auch von einem neuen Medikament namens "Nivolumab", mit dessen Hilfe sich das Leben von Patienten mit Krebserkrankungen des Kopfes und des Nackens im Vergleich zur standardisierten Chemotherapie deutlich verlängern lassen soll (siehe: http://pte.com/news/20161010012 ).
Wenn es um neue Krebsmedikamente geht, gab es allerdings auch Kritik. Mit Peter Wise warnte etwa einer der führenden britischen Experten vor einer zunehmenden "Geldmacherei". Allein 2015 sei weltweit ein Umsatz von 95 Mrd. Dollar mit Präparaten erwirtschaftet worden. Die tatsächlichen Auswirkungen auf die Lebenserwartung der Patienten blieben allerdings sehr gering, gab Wise zu bedenken (siehe: http://pte.com/news/20161110019 ).
Klimawandel bleibt ein "Dauerbrenner"
Auch beim zweiten "Dauerbrenner", dem Thema Klimawandel, hat sich 2016 einiges getan. Gleich zu Beginn des Jahres wiesen etwa Forscher der Universität Bonn darauf hin, dass sich das Wasser der Ozeane in Folge der zunehmenden Erwärmung viel schneller ausdehnt als bisher vermutet. Sie konnten aus Satellitendaten berechnen, dass dieser Effekt in den vergangenen zwölf Jahren fast doppelt so stark war wie angenommen. "Damit könnte das Risiko für Sturmfluten stark steigen", hieß es (siehe: http://pte.com/news/20160126015 ).
Da der Klimawandel mit dem wachsenden Bedarf der Menschheit nach Mobilität und Energie zu tun hat, kommt man an der Produktion dieser nicht vorbei. Das war 2016 Grund genug für pressetext, sich mit dem Thema näher zu befassen. Ende April dieses Jahres jährte sich die Katastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Inzwischen ist viel passiert, wie sich pressetext vor Ort selbst ein Bild machen konnte. Erst vor kurzem wurde die neue Schutzhülle über den baufälligen alten Sarkophag gestülpt (siehe: http://pte.com/news/20160425028 ). Aber auch schnelle Brüter gingen ans Netz (siehe: http://pte.com/news/20160809001 ).
Die konkreten Folgen der globalen Erwärmung treten immer deutlicher zutage. Ein Beispiel hierfür ist die Obere Adria, in der inzwischen selbst in den Wintermonaten Fischarten anzutreffen sind, die bislang nur aus den südlichen Teilen des Mittelmeeres bekannt waren (siehe: http://pte.com/news/20160208001 ). Aber auch in anderen Regionen der Welt, wie etwa in Afrika, spitzt sich die Lage zu, weil die steigenden Temperaturen wichtige Eis- und Wasserreserven dahinschmelzen lassen (siehe: http://pte.com/news/20160719020 ) oder die Agrarproduktion empfindlich beeinträchtigen (siehe: http://pte.com/news/20160722015 ).
Dass der Klimawandel vor allem ärmere Menschen trifft, die für ihren Lebenserhalt auf natürliche Ressourcen angewiesen sind, bestätigte die Rutgers University in Kooperation mit den Universitäten Princeton, Yale und Arizona State (siehe: http://pte.com/news/20160226001 ). Doch auch in reicheren Nationen wie den USA müssen sich die Bürger auf gravierende Probleme einstellen. Drohende Überschwemmungen, härtere und länger andauernde Hitzewellen oder verstärktes Auftreten von Krankheiten, die durch Zecken, Flöhe oder Moskitos verursacht werden, sind hier nur einige Beispiele (siehe: http://pte.com/news/20160831015 ).
Fehlernährung als globales Problem
Ein Problem, mit dem 2016 fast jedes Land zu kämpfen hatte, war die wachsende Fehlernährung. Dem "2016 Global Nutrition Report" zufolge sind gegenwärtig 44 Prozent der Länder von dieser Entwicklung betroffen, wobei vor allem die zunehmende Fettleibigkeit als ernsthafte Bedrohung empfunden wird. Laut dem Bericht gelten hunderte Millionen Menschen aufgrund ihres Übergewichts als fehlernährt (siehe: http://pte.com/news/20160615001 ).
Als Negativbeispiel werden die USA genannt - so etwa durch eine Studie des National Center for Health Statistics, die klar aufgezeigt hat, dass US-Bürger im Laufe der vergangenen 20 Jahre deutlich dicker und schwerer geworden sind (siehe: http://pte.com/news/20160804003 ). Am schlimmsten trifft es die jüngere Generation, bei der seit nunmehr fast 30 Jahren ein anhaltender Anstieg der Fettleibigkeit zu verzeichnen ist (http://pte.com/news/20160427002 ).
Daran, dass gerade Kinder und Jugendliche zur Fettleibigkeit neigen, soll nicht zuletzt die verführerische Vermarktung von Fastfood Mitschuld sein. Forscher der New York University kritisierten ausdrücklich die negative Vorbildwirkung von Musikstars à la Justin Timberlake, Beyoncé und Co (siehe: http://pte.com/news/20160609001 ). Auch Experten von Cancer Research UK schlugen mit ihrer Analyse in dieselbe Kerbe und warfen der Werbung für nährstoffarmes Essen eine bewusst "verführerische" und "suchterzeugende" Wirkung bei jüngeren Zielgruppen vor, die zu Heißhunger und in weiterer Folge zu Fettleibigkeit und sogar Krebs führen könnten (siehe: http://pte.com/news/20160706004 ).
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