Nitroglycerin hilft gegen koronare Herzkrankheit
Gefäßerweiterndes Stickstoffmonoxid wird im Körper freigesetzt
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Blutdruckmessung: Nitroglyzerin erweitert Gefäße (Foto: pixelio.de/Bernd Kasper) |
Graz (pte012/21.11.2016/10:30) Gegen die koronare Herzkrankheit, bei der sich Herzkranzgefäße durch Ablagerungen in den Arterien verengen, hilft Nitroglycerin. Es setzt das gefäßerweiternde Stickstoffmonoxid (NO) frei. Ein Team der Karl-Franzens-Universität Graz http://uni-graz.at hat in Kooperation mit Forschern der Medizinischen Universität Graz und der Ruhr-Universität Bochum http://uni-bochum.de den molekularen Wirkmechanismus dahinter ein Stück weiter aufgeklärt. Weitere Details wurden im Fachmagazin "Journal of Biological Chemistry" veröffentlicht.
Aldehyd-Dehydrogenase 2
Die Wissenschaftler haben bei ihrer Analyse entdeckt, dass das Enzym Aldehyd-Dehydrogenase 2 aus Nitroglycerin direkt - ohne Beteiligung weiterer Prozesse - NO freisetzt. Dass die Aldehyd-Dehydrogenase 2 eine entscheidende Rolle bei der Freisetzung von NO aus Nitroglycerin spielt, war der Wissenschaft bereits bekannt. Allerdings erfüllt das Enzym auch andere Aufgaben, und es war unklar, ob diese auch für die Wirkung von Nitroglycerin relevant sind.
"Um das zu überprüfen, haben wir eine Mutante der Aldehyd-Dehydrogenase 2 hergestellt, die - anders als das multifunktionale originale Enzym - ausschließlich NO bildet", erklärt der Grazer Forscher Bernd Mayer. Dann injizierten die Experten Nitroglycerin gemeinsam mit der Mutante in glatte Muskelzellen, denen die Aldehyd-Dehydrogenase 2 fehlt. Mit einer neu entwickelten Methode konnten sie den NO-Gehalt intrazellulär messen.
Gefäßerweiternde Wirkung
Das Ergebnis fiel überraschend aus: "Die Mutante reichte für die NO-Freisetzung aus", berichtet Mayer. "Damit haben wir erstmals nachgewiesen, dass die direkte Bildung von Stickstoffmonoxid durch die Aldehyd-Dehydrogenase 2 die gefäßerweiternde Wirkung von Nitroglycerin vollständig erklärt", fasst der steirische Pharmakologe zusammen.
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