pte20161115014 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Diabetes-Diagnose: Device misst Aceton im Atem

Neues Gadget ersetzt unpraktisches und teures Massenspektrometer


Insulin: Device zur Früherkennung von Diabetes (Foto: pixelio.de/Henrik Gerold)
Insulin: Device zur Früherkennung von Diabetes (Foto: pixelio.de/Henrik Gerold)

Oxford/Berlin (pte014/15.11.2016/06:15) Forscher der University of Oxford http://ox.ac.uk haben ein Device entwickelt, das den Aceton-Gehalt im Atem präzise nachweist. Dies erübrigt Diabetikern einen unangenehmen Bluttest. Bisher war ein unhandliches und teures Massenspektrometer nötig, um eine präzise Messung durchzuführen. Im Gegensatz dazu handelt es sich beim aktuellen Prototypen um ein wiederverwendbares, handliches Gerät.

Urintests bereits erhältlich

"Aceton wird immer ausgeschieden, wenn der Körper Fett (Lipide) abbaut. Es ist also im Vergleich zum Körpergewicht ein optimaler Wert für die Gewichtsreduktion im Fettbereich. Aceton wird mit dem Urin ausgeschieden und über die Atemluft abgeatmet. Ich empfehle daher allen meinen übergewichtigen Patienten, den Urin auf Aceton zu untersuchen", erklärt der ernährungsmedizinische Wissenschaftler und Buchautor Sven-David Müller http://svendavidmueller.de im Gespräch mit pressetext. Damit könne man feststellen, ob eine Reduktionsdiät wirklich Körperfett abbaut.

"Dafür gibt es preiswert Teststäbchen für den Urin in jeder Apotheke. Diabetiker prüfen damit, ob sie Aceton ausscheiden. Bei einer Stoffwechselentgleisung mit absolutem Insulinmangel scheiden Diabetiker Aceton aus. In diesem Falle ist eine ärztliche Notfallbehandlung erforderlich. Eine Blutzuckermessung kann durch Acetonmessung niemals ersetzt werden. Man kann es auch im Atem feststellen", schildert der Experte. Hier bleibe abzuwarten, ob die Geräte nicht viel zu teuer seien. "Eine Testung im Blut ist schon lange überflüssig", betont Müller. Es sollte niemals zu viel Aceton ausgeschieden werden, da es zur Übersäuerung führen kann. "Es empfiehlt sich in jedem Fall 2,5 bis drei Liter zu trinken, wenn man Aceton ausscheidet", resümiert Müller.

Nahinfrarot-Laser eingebettet

Das praktische Messgerät sammelt die ausgeatmete Luft in einer Kammer. Ein integrierter Nahinfrarot-Laser ermittelt anschließend den Aceton-Gehalt in der Probe. In den Experimenten haben die Ergebnisse des Prototyps bei einer Vielzahl unterschiedlicher Konzentrationen mit den Resultaten des Massenspektrometers übereingestimmt. Laut Forschern soll das Device nach seiner Weiterentwicklung zur Früherkennung von Diabetes eingesetzt werden. Leider bleibt Patienten die tägliche Kontrolle des Blutzuckerspiegels damit nicht erspart.

Hierbei handelt es sich nicht um den ersten Ansatz zur Früherkennung von Krankheiten. In der Vergangenheit sind bereits Mäuse, Ratten und Hunde von Forschern des Monell Centers http://monell.org dazu eingesetzt worden, gefährlichen Krankheiten auf die Schliche zu kommen. Dabei lässt sich die Ausbreitung von Krankheiten wie etwa der Vogelgrippe verhindern (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20100826003 ).

(Ende)
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