pte20161114004 in Leben

Bibliotheken sind Zufluchtsorte für Gestrandete

Mitarbeiter übernehmen immer öfter Funktion von Sozialarbeitern


Alte Bibliothek: Bücher dienen vielen als Schutz (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)
Alte Bibliothek: Bücher dienen vielen als Schutz (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm)

Philadelphia (pte004/14.11.2016/06:15) Öffentliche Bibliotheken können für Menschen, die einem großen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind, eine sehr wirkungsvolle Unterstützung geben. Egal, ob Immigranten oder Menschen, die mit Obdachlosigkeit, psychischen Krankheiten oder Substanzabhängigkeit zu kämpfen haben: Öffentliche Bibliotheken sind ein Zufluchtsort, erklären US-Forscher der University of Pennsylvania http://www.upenn.edu .

Support bei Therapien

"Unsere Arbeit zeigt, dass Bibliotheken vitale und dynamische Organisationen sind, die ihre Bürger gut kennen und kreativ auf die Wünsche der Gemeinschaft eingehen", erklärt Studienautorin Carolyn Cannuscio. Immerhin waren rund eine halbe Mio. der knapp sechs Mio. Besucher der Bibliotheken in Philadelphia 2015 durch ihre soziale Situation bedingt, auch gesundheitlich gefährdete Menschen.

Um zu ermitteln, wie Bibliotheken positiv beitragen, befragten die Forscher die Angestellten. Die Bibliothekare gaben an, dass sie einen hohen Zeitanteil damit verbringen zu helfen, nach Behandlungszentren für Menschen mit psychischen Krankheiten oder mit Suchtproblemen zu suchen. Auch als physischer Unterschlupf für Obdachlose wurden Bibliotheken benutzt. Zusätzlich half das Personal beim Ausfüllen von Wohnungsbewerbungsformularen gaben Rat bei rechtlichen Herausforderungen mit Vermietern.

Wohnung, Job, Beratung

Auch Immigranten verwendeten die Bibliotheken für eine Vielzahl von Dienstleistungen - oft als Help Desk zu sozialen Diensten, zum Herunterladen von Versicherungsformularen und zum Bewerben, aber auch dazu, um mit Anwälten, Vermietern oder Schulen in Kontakt zu treten. Auch traumatisierte Kinder und Familien suchen oft den Weg in die Bibliotheken, um sich sicher zu fühlen. "Bibliothekare sehen sich oft in der Rolle eines Sozialarbeiters, jedoch ohne eine Ausbildung dafür zu haben", kommentiert Cannuscio abschließend ihre Ergebnisse.

(Ende)
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