pte20161104004 in Forschung

Schwedens Brücken werden per Sensor überwacht

Inspektionen in Zukunft stärker auf tatsächlichen Bedarf abgestimmt


Raid Karoumi: unter einer von Stockholms Brücken (Foto: Hakan Lindgren)
Raid Karoumi: unter einer von Stockholms Brücken (Foto: Hakan Lindgren)

Stockholm (pte004/04.11.2016/06:15) Brücken sollen ihre Schwachstellen und potenzielle Gefahrenquellen künftig über das Internet kommunizieren. Raid Karoumi von der Königlich Technischen Hochschule http://kth.se in Stockholm hat deshalb Sensoren entwickelt, die in Echtzeit die Qualität der Brücke überwachen und Auskunft über noch so kleinste Veränderungen geben.

Durchgehende Überwachung

"So wie ein Arzt ein Stethoskop auf die Brust platziert, um die Herzrate zu messen, positionieren wir Sensoren, um den Zustand der Brücke zu überwachen", erklärt Karoumi. Kleine Abweichungen können bereits ein Indiz dafür darstellen, dass sich etwas verändert. Gleichzeitig kann die Echtzeit-Überwachung zu einer längeren Lebensdauer der Brücke beitragen.

Sensoren, die demnächst an der Brücke von Stockholm zur Insel Lidingö verbaut werden, könnten die Lebensdauer dieser um rund fünf Jahre verlängern. Die Technologie soll dabei helfen, Risse zu entdecken, die mit dem freien Auge gar nicht wahrgenommen werden können. Bis zu 400 Informationseinheiten pro Sekunde werden von manchen Brücken übertragen.

Bedarfsorientierte Inspektionen

"Natürlich fährt man trotzdem hin und sieht sich alles an", meint Karoumi. "Aber die Technologie hilft dabei zu bestimmen, wann und wo eine Inspektion notwendig ist und wird auch wertvolle Informationen an jene Personen liefern, die diese Inspektionen durchführen. Es ist sehr teuer, Verkehrsblockaden einzurichten, also ist es gut, wenn die Inspektionen dann gemacht werden, wenn sie notwendig sind."

Die Sensoren werden entweder mit Kabeln oder Batterien betrieben. Die kabellosen Sensoren sollen über die Energie, die durch die Brückenschwingungen erzeugt wird, aufgeladen werden. Auch für neugebaute Brücken ist diese Überwachung von Vorteil: Konstrukteure können so sicherstellen, dass neu errechnete Designs wirklich (aus)halten, was sie versprechen.

(Ende)
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