Forscher entdecken Riechrezeptoren in Bronchien
Mögliche Hilfe bei Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
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RUB-Wissenschaftler Hanns Hatt im Labor (Foto: ruhr-uni-bochum.de) |
Bochum (pte013/08.08.2016/10:30) Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) http://ruhr-uni-bochum.de haben in Muskelzellen der menschlichen Bronchien zwei Typen von Riechrezeptoren entdeckt. Einer der Rezeptoren reagiert auf den fruchtigen Duft Amylbutyrat. Bindet der Riechstoff an den Rezeptor, entspannt das die Muskeln und erweitert die Bronchien. Das könnte Patienten mit Asthma helfen.
Rezeptoren OR2AG1 und OR1D2
Die neu auf den Muskelzellen entdeckten Rezeptoren tragen die Bezeichnungen OR2AG1 und OR1D2. Die Forscher haben auch die zu den Riechrezeptoren passenden Düfte sowie die Signalwege, die diese in der Zelle auslösen, identifiziert. Amylbutyrat, ein fruchtiger Duft mit Bananen- und Aprikosennoten, aktiviert den Rezeptor OR2AG1.
Bindet der Riechstoff, entspannt und erweitert das die Bronchien. Der Effekt war im Experiment so stark, dass er die Wirkung von Histamin aufheben konnte. Diesen Stoff schüttet der Körper bei allergischem Asthma aus, wodurch sich die Bronchien verengen. "Amylbutyrat könnte bei Asthma helfen, die Luftzufuhr zu verbessern. Vermutlich kann es nicht nur den Effekten von Histamin entgegenwirken, sondern ebenso denen von anderen Allergenen, die das Atmen behindern", zeigt der Bochumer Wissenschaftler Hanns Hatt mögliche Einsatzgebiete auf.
Neue Signalwege von Amylbutyrat
Die Forscher konnten zeigen, dass Amylbutyrat in Muskelzellen die gleichen Signalwege in Gang setzt wie in den Riechzellen der Nase. Der zweite Rezeptor OR1D2 ist empfänglich für Düfte mit blumigen, öligen Noten, etwa Lilial oder Bourgeonal. Bindet der Riechstoff an den Rezeptor, passiert das Gegenteil wie beim Rezeptor OR2AG1: Die Bronchialmuskeln kontrahieren. Zudem werden in den Zellen entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt.
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