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Prostatakrebs: Olaparib wirkt bei DNA-Mutationen

Klinische Tests erfolgreich - Kosten aber weiter erhebliches Problem


Älterer Herr: Olaparib wirkt gezielt (Foto: pixelio.de, Roland Peter)
Älterer Herr: Olaparib wirkt gezielt (Foto: pixelio.de, Roland Peter)

London (pte002/30.10.2015/06:05) Das Institute of Cancer Research http://icr.ac.uk hat die Wirksamkeit des ersten Medikaments nachgewiesen, das bei Prostatakrebs genau auf bestimmte genetische Mutationen abzielt. An der aktuellen Studie nahmen 49 Patienten mit einer unheilbaren Krebserkrankung teil. Insgesamt waren die Ergebnisse von Olaparib bisher nicht sehr gut.

Spezifische Wirksamkeit

Trotz der Rückschläge in der Vergangenheit konnte das Tumorwachstum bei Patienten mit bestimmten DNA-Mutationen um 88 Prozent verlangsamt werden. Bei der Behandlung von Krebs geht der Trend dahin, das eher auf die mutierte DNA abgezielt wird als auf die betroffenen Körperteile. Bei Brustkrebs wird das Medikament Herceptin bereits nur bei Patientinnen mit bestimmten Mutationen eingesetzt.

Olaparib zielt auf Mutationen ab, die die Art und Weise verändern, wie die DNA "repariert" wird. Laut den im "New England Journal of Medicine" http://nejm.org veröffentlichten Ergebnissen war das Mittel bei 14 von 16 Männern mit derartigen Mutationen wirksam. Die PSA-Werte konnten mehr als halbiert werden. Zusätzlich kam es zu einem deutlichen Rückgang der Anzahl der Krebszellen, die im Blut nachgewiesen werden konnten sowie zu einer Verkleinerung der sekundären Tumore. Die Aktivierung dauert bis zu einem Jahr.

Längere Lebenserwartung

Laut Joaquin Mateo, einem der Studienautoren, sind die neuen Ergebnisse vielversprechend: "Am Beginn der Studie lag die Lebenserwartung der Teilnehmer zwischen zehn und zwölf Monaten. Wir haben bereits zahlreiche Patienten, die das Medikament seit mehr als einem Jahr einnehmen." Prostatakrebs gilt als die fünfttödlichste Krebserkrankung bei Männern.

Dem Experten nach ist jedoch eine größere klinische Studie erforderlich, um wirklich zu zeigen, dass dieses Medikament die Lebenserwartung erhöht. Bei derartigen Präparaten werden die Kosten immer wieder zum Problem. In Großbritannien hat das National Institute for Health and Care Excellence http://www.nice.org.uk Olaparib aufgrund der Kosten zur Behandlung von Eierstockkrebs abgelehnt. Das Medikament kostet pro Monat umgerechnet rund 5.500 Euro.

(Ende)
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