Alzheimer: Noch kein Durchbruch mit Tierversuchen
Neue Ansätze in der Forschung gefordert - Toxikologie kaum beachtet
![]() |
Versuchstier: Solche Methoden sind umstritten (Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de) |
Washington (pte019/21.05.2014/10:57) Veränderte Prioritäten in der medizinischen Forschung sind nötig, um den Herausforderungen im Kampf gegen Demenz gewachsen zu sein. Das fordert unter anderem die Tierschutzorganisationen Humane Society International http://hsi.org . Laut Experten wie Gillian Langley hat die Wissenschaft mit Versuchstieren bei neuen Behandlungsansätzen in jahrelangen Experimenten nicht die erwünschten Ergebnisse gebracht.
Neues Paradigma erforderlich
Wegen der mangelnden Erfolge sollten sich die Forschungseinrichtungen auf Ansätze wie Gehirnscans oder das Studieren von Zellen von Patienten konzentrieren, so eine Forderung. Simon Ridley von Alzheimer's Research UK http://www.alzheimersresearchuk.org schränkt jedoch ein, dass kein einzelner Forschungsansatz alle Antworten zu einer so komplexen Erkrankung liefern kann.
Laut Langley gehen immer mehr Wissenschaftler davon aus, dass die Forschung derzeit zu sehr auf Tiermodellen beruht. "Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die erhofften Durchbrüche durch Tierstudien nicht erzielt werden können." Die Wissenschaftlerin schreibt im Magazin "Drug Discovery Today", dass es an der Zeit sei, über ein neues Paradigma in der Alzheimerforschung nachzudenken.
Potenzial bildgebender Verfahren
Einer der Hauptvorwürfe ist, dass die Forschung in Bereichen wie der Toxikologie hinterherhinkt. Hier gehe es um die Erforschung molekularer Signalwege und neue Verfahren wie die Genomik. "Wir brauchen diesen übergreifenden Blick, ein neues Bezugssystem, das wir im 21. Jahrhundert einsetzen können", lässt sich Langley in einem Bericht der BBC zitieren.
Andere Experten berichten, dass auf dem Menschen basierende Forschungsmethoden bereits Ergebnisse liefern. Paul Lawrence Furlong von der Aston University http://aston.ac.uk zum Beispiel nutzt bereits bildgebende Verfahren zur Entwicklung von Verfahren, die eine frühe Diagnose von Demenz ermöglichen sollen.
"Wir befürworten Initiativen, die sich in Richtung Mensch als Modell für die wissenschaftliche Forschung bewegen aus gutem Grund. Bei Alzheimer sind viele Tiermodelle auf der Zellebene wertvoll. Je komplexer die Forschung wird, desto geringer wird allerdings auch ihre Aussagekraft", verdeutlicht Lawrence.
Hoffnung mit Stammzellenforschung
Wissenschaftler wie Eric Hill von der Aston University arbeiten in der Erforschung von Alzheimer mit Stammzellen. Sie sollen eines Tages andere Testverfahren für neue Behandlungsansätze ermöglichen. Laut Hill handelt es sich bei diesen Zellen um Hautzellen, die zu Stammzellen umprogrammiert wurden. In einem nächsten Schritt entwickelten sie sich dann zu Neuronen und Astrozyten. "Das Faszinierende an dieser Technologie ist, dass die Zellen eines Patienten eingesetzt werden können, um ein Modell dieser Krankheit im Labor herzustellen."
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Michaela Monschein |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | monschein@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


