pte20140407001 in Leben

Austauschschüler bereichern Gastfamilien

Programm YFU sucht Gastfamilien für Schüleraustausch


Wien (pte001/07.04.2014/06:00) Nicht nur Gastschüler, die ein oder zwei Semester im Ausland verbringen, profitieren von ihrem Aufenthalt, sondern auch die Gastfamilien, die sie beherbergen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Universität Köln http://uni-koeln.de . Das internationale Schüleraustauschprogramm YFU http://yfu.at sucht nach Gastfamilien, die ausländische Schüler bei sich aufnehmen wollen.

"Der Nutzen für Gastfamilien ist dabei mindestens genauso groß, wie der für Schüler, denn mit der Konfrontation einer anderen Kultur - sei es auch nur der eines anderen Landes - erhöhen Menschen ihre interkulturelle Kompetenz", erklärt YFU-Gastfamilienkoordinatorin Johanna Lenitz im pressetext-Interview. Und diese Fähigkeiten werden wiederum immer mehr zu einer Schlüsselqualifikation in der globalisierten Welt.

Teil eines internationalen Netzwerks

"Ein Austauschjahr ist kein Urlaub und deutlich mehr als eine Sprachreise", betont Lenitz. "Wenn man nach einem Jahr im Ausland zurückgekommen ist, hat sich nicht nur die eigene Erfahrung, sondern häufig auch das ganze Weltbild verändert." Studien haben gezeigt, dass ein längerer Aufenthalt in einem Land auch die zukünftige Berufswahl deutlich beeinflusst.

Ähnlich ergeht es auch Gasteltern, die Schüler aus fremden Ländern bei sich beherbergen. Die Konfrontation mit Menschen aus anderen Ländern erhöht die Fähigkeit, kultursensible und situationsangemessene Erklärungen für das Verhalten von Mitgliedern fremder Kulturkreise vorzunehmen. "In anderen Worten ausgedrückt, bedeutet das eine größere Sensibilität und eine höhere Toleranz", erklärt Lenitz.

Der Gastfamilienbegriff ist bei YFU ziemlich weit gefasst, erklärt Lenitz. "Auch Ehepaare ohne Kinder können sich dafür bewerben. Jede Familie bekommt einen lokalen YFU-Betreuer. Auf nationaler Ebene stehen die Mitarbeiter im Wiener Büro jederzeit - sowohl für die Belange der Schüler als auch jener der Gasteltern - zur Verfügung."

Win-Win-Situation für alle Beteiligten

Dass beide Seiten von einer interkulturellen Begegnung profitieren, ist der YFU-Mitarbeiterin aus der Praxis bekannt. So kam etwa eine Studie im Journal of Personality and Social Psychology unter 600 Austauschschülern zum Schluss, dass jene, die ein paar Monate im Ausland gelebt hatten, höhere Kreativität zeigten als diejenigen, die zu Hause geblieben waren. Das war unabhängig von den zugrunde liegenden Persönlichkeitseigenschaften nachweisbar.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch die Kölner Untersuchung, bei der 96 Gastfamilien befragt wurden. Dabei sollten sie anhand verschiedener Szenarien das Verhalten von Gastschülern in bestimmten Situationen beurteilen, in denen es zu interkulturellen Missverständnissen kommen könnte. Jene Gastfamilien, die noch keine Erfahrung hatten, tendierten dazu, die Ursache für Probleme in den persönlichen Eigenschaften des Gastschülers zu suchen.

Erfahrene Gastfamilien hingegen waren in der Lage, auch den kulturellen Hintergrund und die Gebräuche eines Landes in ihre Beurteilung mit einzubeziehen und so die Problemsituation besser zu meistern. YFU wurde als Austauschprogramm zwischen den USA und Deutschland gegründet, um das interkulturelle Verständnis bei Jugendlichen und Familien zu verbessern. Inzwischen gibt es die ehrenamtliche Non-Profit-Organisation in über 50 Ländern.



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