Kapuzineraffen haben individuelle Charaktere
Bei Tests eigene Verhaltensweisen im Lernverhalten festgestellt
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Affe: Forscher müssen bisherige Annahmen korrigieren (Foto: pixelio.de, R. Kiss) |
Rom (pte001/16.07.2013/06:00) Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze e Tecnologie della Cognizione http://www.istec.cnr.it und der Freien Universität Berlin http://fu-berlin.de haben bei Kapuzineraffen festgestellt, dass diese im Gegensatz zu bisherigen Erkenntnissen über individuelle Verhaltensweisen und Charakterausprägungen verfügen.
21 Ausprägungen festgestellt
"Wir haben insgesamt 146 verschiedene Verhaltensmuster und 21 Einzelcharaktere beobachten können", so Projektleiterin Elisabetta Visalberghi gegenüber pressetext. Dazu wurden 15 verschiedene Tests an acht bis 32 Jahre alten Exemplaren durchgeführt, bei denen die Kapuzineraffen mit neuen Futterarten und Gegenständen konfrontiert wurden.
Außerdem wurde ausprobiert, auf welchem Weg dazu ausgesuchte Belohnungen erreicht wurden. Wie unterschiedlich die Verhaltensweisen sein können, zeigten die Beispiele von zwei älteren Affenmännchen: Während das eine ein zwischen zwei Pfosten aufgespanntes Tuch geschickt als Rutsche benutzte, versuchte das andere, diese neue Situation durch bewusst langsame Bewegungen zu umgehen.
Problem-Lösungsverhalten verschieden
"Im Rahmen einer anderen Testreihe wurde die Häufigkeit geprüft, mit der ein und derselbe Handlungsablauf mehrmals wiederholt wurde, um ein bestimmtes Ziel oder Erfolgserlebnis zu erlangen. "Dabei hat sich herausgestellt, dass einige Exemplare sich auch längere Zeit über bemühten und dazu die verschiedenste Wege oder Mittel ausprobierten", sagt die italienische Wissenschaftlerin. Bei anderen hingegen zeigte sich, dass sie bereits nach kürzester Zeit ihre Bemuhungen einstellten oder gar sofort aufgaben.
Aus den Persönlichkeitstests generell ableiten lässt sich die Tatsache, dass Initiative und Ausdauer der Probanden mit zunehmendem Alter rückläufig waren. Eine weitere Erkenntnis geht dahin, dass frühe Lernprozesse - insbesondere bei einem engeren Kontakt zum Menschen - zu einem besseren Lernverhalten und einer stärkeren Sozialisierung mit dem Forscherteam führten. Einzelheiten der multidsiziplinären Untersuchung können in der Fachzeitschrift Journal of Research in Personality nachgelesen werden.
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