pts20130626018 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

MVI Group: Leichtbau bei Serienautos keine Illusion mehr

Strengere CO2-Werte durch neue Konzepte im Automobilbau leichter zu erreichen


München (pts018/26.06.2013/11:05) Rainer Kurek, Geschäftsführer der Münchener Automobil-Consultants MVI Group, sieht gute Chancen, dass schon bald bezahlbare Autos mit deutlich weniger Gewicht als bisher auf die Straßen kommen. Das würde den Kraftstoffverbrauch erheblich senken und damit die neuen von der EU gerade beschlossenen strengeren CO2-Grenzwerte leichter erzielbar machen.

Automobilexperte Kurek begründet seine These mit einem bevorstehenden konzeptionellen Paradigmenwechsel in der Serienentwicklung: "Die Zukunft des Automobilbaus kennzeichnet keine konventionellen selbsttragenden Karosserien mehr, sondern stattdessen neuartige Rahmenkonzepte mit leichten Aufbauten." Dabei geht es Kurek nicht um Leichtbauwerkstoffe allein, sondern vor allem um neue, innovative Fahrzeugstrukturen. Um bis zu 30 Prozent ließe sich dadurch das Fahrzeuggewicht im Schnitt verringern - und damit auch die CO2-Emissionen deutlich reduzieren.

Vor Jahren noch wurden Kureks Ideen und neue Fahrzeugkonzepte für Serienautos als kaum realisierbar angesehen. Mittlerweile gilt der engagierte Ingenieur und Autor zahlreicher Fach- und Managementbücher jedoch als Impulsgeber und die MVI Group mit ihren mehr als 1.200 Ingenieuren als renommiertes Entwicklungs- und Beratungshaus in Sachen Leichtbau.

Erste Beispiele für einen derartigen Paradigmenwechsel sieht Kurek bald in Serie auf der Straße. So verfügt beispielsweise das künftige "Megacity Vehicle" von BMW erstmals über eine eigenständige Rahmenstruktur mit einem leichten CFK-Aufbau. Und auch der Automobilhersteller Fiat bringt mit seinem Modell "Alfa Romeo 4C" in diesem Herbst erstmals einen leichten Sportwagen auf den Markt, der Kureks Thesen und dessen Konzepte in der industriellen Umsetzung bei Serienfahrzeugen unmittelbar bestätigt.

"Vor dem Hintergrund einer immer fragileren Energieversorgung, kontinuierlich hoher Kraftstoffpreise und stetig zunehmender, immer ambitionierterer Umweltschutzforderungen bedarf es neuer Fahrzeugkonzepte im Automobilbau", betont Kurek. Dabei sei es wesentlich, "automobilen Leichtbau bezahlbar zu machen, um für den Autokäufer einen spürbar positiven Kundennutzen zu erzielen."

Leichtbau muss bezahlbar sein

So verspricht Fiats Sportwagen Alfa Romeo 4C mit seinen nach Herstellerangaben nur 895 Kilogramm Leergewicht höchstes Fahrvergnügen bei einem Leistungsgewicht von unter 4kg/PS, das den Sportwagen motorradgleich in nur 4,5 Sekunden auf Tempo 100 km/h beschleunigt, und dies bei moderatem Kraftstoffverbrauch. Dabei kostet der rassige Zweisitzer nur rund 50.000 Euro.

Die Besonderheit von Fiats innovativem Fahrzeugkonzept ist ein Monocoque aus leichtem Carbon als sichere Fahrgastzelle mit angeflanschten Hilfsrahmen für die Aufnahme von Antrieb, Achsen und Karosserie-Aufbau, der seinerseits aus unterschiedlichen Leichtbauwerkstoffen besteht.

Das nur 65 Kilogramm leichte Carbon-Monocoque des Alfa Romeos ist der zentrale Kern dieses Fahrzeugkonzeptes, denn die Struktur des Monocoques ist so ausgelegt, dass sie die unterschiedlichsten Kräfte und Spannungen aus dem Fahrbetrieb aufnimmt. Vergleichbar ist dieses Konzept mit dem von besonders leichten Rennfahrzeugen. "Der 4C ist ein deutliches Beispiel eines konsequenten Leichtbaukonzepts, das als bezahlbares Serienfahrzeug erstmals im Herbst auf die Straßen kommt", sagt Kurek.

Know-how durch Engagement beim 24h-Rennen von Le Mans

Derart konzeptionelle Paradigmenwechsel im automobilen Leichtbau erfordern in erster Linie "fundiertes Wissen über die im realen Fahrbetrieb auftretenden mehrachsigen Kräfte und Spannungen", betont Automobilexperte Rainer Kurek. "Ohne absolute Klarheit über Lastpfade und vieldimensionale Lastkollektive ist konsequenter Leichtbau und damit ein konzeptioneller Paradigmenwechsel im Automobilbau nicht möglich."

Um für den konzeptionellen Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie gerüstet zu sein, engagiert sich die MVI Group als technisches Entwicklungs- und Beratungshaus der Automobilindustrie daher bereits seit Jahren im internationalen Motorsport. Auch beim "24h-Rennen von Le Mans" am vergangenen Wochenende nahmen die Münchener Technik-Consultants erneut mit dem Schweizer Team von Race Performance teil.

Dabei ermittelten und analysierten die Ingenieure der MVI Group die während des Rennens am Fahrzeug auftretenden Lastkollektive aus Zug, Druck, Biegung und Torsion, wie sie beim Zusammentreffen von Extremleichtbau mit den hohen Beanspruchungen im Renneinsatz auftreten.

"In dieser Hinsicht bedeutete unser wiederholtes Engagement beim 24h-Rennen von Le Mans kostbaren Erfahrungsaufbau unter allerhärtesten technischen Bedingungen", so Kurek. Dass auch Rennfahrer Jeroen Bleekemolen als einer der besten Langstreckenpiloten der Welt dieses Jahr am Steuer des LMP2-Prototypen von Race Performance saß, wertet Kurek als großen Vorteil für den Erkenntnisgewinn in vielerlei technischer Hinsicht.

Das 24h-Rennen von Le Mans ist der "ideale Ort, um nachhaltig wertvolles Know-how zu sammeln, das wir dann für unsere Kunden aus der Automobilindustrie bei der Serienentwicklung sehr wohl zu nutzen wissen", betont Kurek. Denn letztendlich geht es Kurek darum, "zielorientiert und noch konsequenter als bisher leichtere Karosseriekonzepte zu entwickeln und für Serienfahrzeugen auf die Straße zu bringen."

Über die MVI Group
Die MVI Group, mit Hauptsitz in München und 20 weiteren Standorten, zählt seit 1968 zu den erfolgreichsten Entwicklungsdienstleistern und Beratungshäusern der Automobilindustrie. Die international agierende Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit über 1.200 Ingenieure. Die Unternehmensgruppe verfügt über Gesamtfahrzeugkompetenz. Die Ingenieurgesellschaft ist unter anderem spezialisiert auf Produktentwicklung, Gesamtfahrzeug-Erprobung, Produktionsplanung, IT-Prozesse, Aus- und Weiterbildung sowie die Steuerung komplexer Fahrzeugprojekte. Geschäftsführer Rainer Kurek studierte Maschinenbau. Er ist Autor von sechs Fach- und Managementbüchern sowie begehrter Referent und Berater für Wirtschaft und Politik zu Themen in der Automobilindustrie. Zusammen mit seinem Vater konzipierte, entwickelte und baute Rainer Kurek die ultraleichten Sportfahrzeuge Kurek GT6 und GT7. (Internet: http://www.mvi-group.com , Facebook: http://www.facebook.com/MviGroup )

(Ende)
Aussender: MVI Group GmbH
Ansprechpartner: Constanze von Nell-Breuning
Tel.: +49 89 61 46 97 - 41
E-Mail: constanze.nell@mvi-group.com
Website: www.mvi-group.com
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