Volatiler Markt: Versorger drosseln Kraftwerksbau

BDEW befürchtet bereits ab 2016 eklatanten Versorgungsengpass

Kohlekraftwerk: Neubau gerät ins Stocken (Foto: pixelio.de, Hartmut910)

Hannover (pte014/08.04.2013/13:35) Nach wie vor volatile Marktgegebenheiten lassen große Energieversorger den Kraftwerksbau zurückfahren. Zu diesem Fazit kommt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) http://bdew.de im Rahmen der derzeit stattfindenden Hannover Messe http://hannovermesse.de . Somit lägen Planungen für Anlagen nach 2015 auf Eis. Laut der BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller sind derzeit 76 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 38.000 Megawatt geplant, davon umgesetzt würden aber bisher nur 24. Demnach warnt Müller bereits vor Engpässen.

Energiewende verschärft Problem

Laut der Branchenvertreterin sind jedoch nicht nur die unsicheren Marktbedingungen für die Investitionszurückhaltung der großen Energieversorger oder Stadtwerke verantwortlich. Auch müsse die fehlende Wirtschaftlichkeit für Gas- und Kohlekraftwerke wegen der Verdrängung durch den in Deutschland vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbarer Energie in Betracht gezogen werden. Hinzu kommt laut Müller, dass es vor Ort in den meisten Fällen immer mehr Widerstand gegen den Anlagen-Neubau gibt. Die Energiewende verschärfe die Problematik.

Dem Interessenverband nach drohen erste Engpässe bereits ab 2016. Denn von 2013 bis 2022 würden Anlagen mit einer Leistung von mindestens 16.000 Megawatt abgeschaltet, heißt es in einem Handelsblatt-Bericht. "Wir werden also in Deutschland mittelfristig nicht ausreichend gesicherte, neue Kraftwerksleistung hinzubekommen, um diese Aufgabe zu ersetzen, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern", so Müller mit ihrem Appell an die Bundesregierung. Damit dürfte die Diskussion rund um eine Versorgungslücke weitergehen.

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