Moderne Medizin ohne Computertomografie undenkbar
Experten rühmen bahnbrechende Erfindung Godfrey Hounsfields
Wien (pte020/28.01.2013/13:55) "Die Computertomografie ist seit ihrer Erfindung vor 40 Jahren unverzichtbarer Bestandteil der modernen Medizin, weil sie praktisch bei jeder Krankheit sowohl eine diagnostische als auch therapeutische Entscheidungshilfe darstellt", resümiert Werner Jaschke, Präsident der Österreichischen Röntgengesellschaft http://oerg.at (ÖRG) heute, Montag, anlässlich einer kritischen Würdigung dieser Untersuchungsmethode im Wiener Billrothhaus. Um das Gehirn des Menschen überhaupt abbilden zu können, bedurfte es laut Jaschke dieser Erfindung von Godfrey Hounsfield - einem englischen Schulabbrecher, der dafür 1979 den Nobelpreis erhielt.
CT als One-Stop-Shop
"Eine Computertomografie (CT) dauerte einst mit dem 'EMI Marc 1' rund fünf Minuten, heute scannen wir in dieser Zeit zwei Mal den ganzen Körper", weiß Johannes Trenkler, Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Neuroradiologie http://oegnr.at . Moderne Computertomografen könnten mittlerweile rund 2.000 Graustufen unterscheiden, das Auge nur 60. "Bei einem Schädel-Hirn-Trauma ist die CT sogar zu einem One-Stop-Shop geworden." Trenkler betont dank CT den weitreichenden Paradigmenwechsel seines Faches, fordert aber zudem technische Weiterentwicklung zur noch besseren Gewebeabschätzung.
Die Gefährlichkeit von Röntgenstrahlen verneint Gerhard Mostbeck, Institutsvorstand am Wilhelminenspital Wien http://wienkav.at . Diese treten einerseits mit Schwellendosis "absichtlich" und andererseits als Nebenwirkungen zufällig und ohne Grenzwert auf. "Das Todesrisiko liegt jedoch bei nur 1:2.000", sagt Mostbeck. Bei einem Transatlantikflug etwa bekomme man 0,1 Millisievert ab, was dem Zehnfachen eines Thorax-Röntgens entspräche. "Wir bleiben aber weiterhin wachsam", versichert der Experte, zumal Kinder eine bis zu zehnfach höhere Strahlenempfindlichkeit aufweisen.
Blitzschnelle Bilderflut
Der besondere Stellenwert der CT in der Onkologie spiegelt sich laut Reto Bale von der Medizinischen Universität Innsbruck http://www.i-med.ac.at vor allem in der Bildgebung bei Tumoren, dem Staging und der Therapieverfolgung wider. "Die multidetektonische CT ermöglicht Tausende Bilder im Millimeter-Bereich und darunter", sagt Bale. Die daraus resultierende Bilderflut mutiere für Mediziner sogar zur Herausforderung. In Österreich ist laut Bale bei Männern Lungenkrebs und bei Frauen Brustkrebs am häufigsten. Die Anzahl von jährlich insgesamt 38.000 Krebserkrankungen stieg seit 1999 bei Frauen um zwei, bei Männern um sieben Prozent.
Die Vorteile der CT bei der Volkskrankheit Arteriosklerose sieht Christian Loewe vom AKH Wien http://intervent-akhwien.at vor allem in der nicht-invasiven Diagnostik echter Arterienverkalkung. Diese könne noch dazu innerhalb weniger Sekunden, mit sehr hoher Ortsauflösung und in Summe ambulant durchgeführt werden. Bei Schlaganfällen lassen sich, so Loewe, viele Schritte in einem Abwasch erledigen und auch beim Herzinfarkt, einem Paradebeispiel innovativer CT-Entwicklung, liege der "negative Vorhersagewert bei über 99 Prozent".
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