Groupon stoppt Gutschein-Aktionen mit Waffen-Bezug
Schul-Massaker in Newton Grund für Umdenken
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Groupon: Rabatte für Waffen waren gestern (Foto: groupon.com) |
Chicago/Los Angeles (pte003/23.01.2013/06:10) Der US-amerikanische Gutschein-Spezialist und Online-Händler Groupon http://groupon.com hat sämtliche Aktionen mit Bezug zu Schusswaffen vorübergehend eingestellt. Davon betroffen sind sowohl bereits laufende als auch für die Zukunft vereinbarte Deals. Dieser Schritt kommt allerdings nicht aus dem Nichts. Ausschlaggebend dafür dürfte das jüngste Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule in Newton im Bundesstaat Connecticut sein. Bei dem dabei verübten Amoklauf wurden Mitte Dezember 20 Schüler und vier Erwachsene getötet.
Keine Rabatte mehr auf Schießübungen
Vonseiten des Unternehmens gibt man sich etwas zugeknöpft. Auf Anfrage heißt es, man unterziehe die Kategorie einer Prüfung nachdem man von Kunden sowie Händlern ein Feedback erhalten habe. Zu den gestoppten Rabatt-Aktionen zählen nicht nur Pistolen und Revolver sowie Ausrüstungsutensilien, sondern auch Rabatte auf Dienstleistungen wie das Benutzen von Schießplätzen. Auch das Tontaubenschießen fällt in diese überprüfte Kategorie.
Der Schritt des Chicagoer Unternehmens stößt in den waffenverliebten USA naturgemäß auf Widerstand. So hat unlängst ein texanischer Waffengeschäft-Besitzer zum Boykott von Groupon aufgerufen. Er kritisiert, das Unternehmen hätte seine angebotenen Trainingskurse aus dem Programm genommen. In der Regel schließen Firmen mit Groupon einen Vertrag. Wenn sich eine ausreichend große Zahl von Kunden für ein Angebot interessiert, kommt ein Deal zustande. Groupon zieht das Geld von den Verbrauchern ein und schickt ihnen einen Gutschein zu, den sie bei den Unternehmen einlösen können. Groupon selbst behält die Hälfte des Gutscheinwerts für sich.
Pensionsfonds zieht Konsequenzen
Doch das Massaker von Newton hat auch viele zum Nachdenken gebracht. Der Inhaber des Waffenshops Dick's Sporting Goods unweit der betroffenen Schule hat beispielsweise den Verkauf von Waffen, ähnlich jener des Attentats, eingestellt. Zudem hat der landesweit größte Lehrer-Pensionsfonds sämtliche Anteile an Waffenfirmen verkauft und die Private-Equity-Firma Cerberus Capital Management hat ihr Investment bei dem Produzenten jener halbautomatischen Waffe, die in Newton eingesetzt wurde, beendet.
Die Aktie von Groupon hat seit dem Börsengang mit Problemen zu kämpfen. Gestartet ist das Papier vor rund anderthalb Jahren mit circa 25 Euro. Jetzt rangiert die Aktie bei knapp fünf Prozent. Das ist ein Minus von rund 80 Prozent.
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