pte20121220021 in Business

Österreichs Wirtschaft geht gestärkt aus Krise hervor

BIP wächst künftig wieder mehr - Südeuropa braucht Strategiewechsel


Karl Aiginger: WIFO-Chef sieht Erholung (Foto: wifo.at)
Karl Aiginger: WIFO-Chef sieht Erholung (Foto: wifo.at)

Wien (pte021/20.12.2012/13:58) Die Leistung der österreichischen Wirtschaft zeigt nach oben. Das BIP wird in den kommenden zwei Jahren stärker wachsen als 2012. Während es dieses Jahr nur um 0,6 Prozent zugelegt hat, wird es 2013 um ein Prozent und 2014 um 1,8 Prozent steigen, so die Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) http://wifo.at . "Österreichs Wirtschaft ist breit aufgestellt und für Investitionen bereit, doch die Eurokrise ist noch nicht vorbei", so WIFO-Chef Karl Aiginger im Rahmen der Wirtschaftsprognose für 2013/2014. Für Wahlzuckerl sei deshalb kein Platz. Wichtig sei die vorhandene Einsicht, das europäische Haus zu renovieren anstatt es einzureißen.

Arbeitslosigkeit steigt gering

Österreich performt mittlerweile das elfte Jahr en suite besser als der europäische Wirtschaftsraum. Insbesondere der Arbeitsmarkt zeigt sich im europäischen Vergleich von seiner besten Seite. Die Arbeitslosenquote nach der Eurostat-Berechnung wird zwar im kommenden Jahr von 4,3 Prozent auf 4,6 Prozent zulegen, ist aber dennoch auf einem relativ niedrigen Stand. Für IHS-Direktor Christian Keuschnigg http://ihs.ac.at ist der österreichische Arbeitsmarkt eine Erfolgsstory. Seit der Krise sind insgesamt 150.000 neue Jobs geschaffen worden.

Auch die Inflation wird sich in Grenzen halten, so die Ansicht der Wirtschaftsforscher. Der mittelfristige Wachstumspfad wird in Zukunft aber deutlich niedriger sein als noch vor der Krise und sich um die zwei Prozent einpendeln. Darüber hinaus erwarten Aiginger und Keuschnigg geringere Realzuwächse.

Süden muss Produktivität steigern

Auch die EU als Ganzes kann positiv ins neue Jahr blicken. Sie kriecht langsam aus der Krise heraus, wobei sich insbesondere die neuen Mitgliedsländer stabilisieren. Die Ausrichtung der österreichischen Wirtschaft nach Osten macht sich bezahlt. Im Durchschnitt wachsen Tschechien, Polen und Co schneller als ihre westlichen Nachbarn. Der Mittelmeerraum bleibt jedoch weiter das Sorgenkind. Länder wie Italien verzeichnen unterdurchschnittliche Exportraten.

Südeuropa habe derzeit wenig Vision und brauche einen Strategiewechsel, so Aiginger. "Es geht dabei nicht primär um Löhne und Konsum, sondern vor allem um die Herstellung einer Produktionsbasis. Der Industrie muss mehr Bedeutung eingeräumt werden und die Produktivität steigen", sagt der WIFO-Chef auf Nachfrage von pressetext.

"Schuldenabbau weiterführen"

Während die Rezession in Europa ein Ablaufdatum hat, wird die japanische Wirtschaft langfristig ihre Probleme nicht lösen können. Die USA kommen dagegen schnell aus der Krise heraus, befinden sich aber aufgrund der hohen Staatsverschuldung in einem stabilen Ungleichgewicht, so die Einschätzung.

Die Stimmung in Österreich ist ins Positive gekippt und zahlreiche Indikatoren zeigen nach oben. Die Regierung müsse jedoch an dem eingeschlagenen Weg des Schuldenabbaus festhalten und bei ihrem Konsolidierungsplan bleiben. Um Risiken abzubauen und Wachstum zu unterstützen, müsse gezielt in Forschung und Entwicklung sowie Bildung investiert werden, erklärt Keuschnigg.

(Ende)
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