Hunger bewahrt kognitive Fähigkeiten
6.000 Menschen analysiert - Ursache weiter offen
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Mann: Hunger kann mentale Fähigkeit fördern (Foto: pixelio.de, angieconscious) |
Chicago/Wien (pte003/13.12.2012/06:10) Menschen, die in ihrer Kindheit des Öfteren hungern mussten, weisen einen langsameren geistigen Rückgang auf, wenn sie älter werden. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle Analyse des Rush University Medical Centers http://rush.edu gekommen. Dieses unerwartete Resultat steht gegensätzlich zu früheren Studien, die besagen, dass Menschen, die in Zeiten der Not aufgewachsen sind, vermehrt körperliche sowie geistige Beeinträchtigungen erleiden. Für die Untersuchung wurden über 6.000 Menschen im Durchschnittsalter von 75 Jahren zu ihrem Gesundheitszustand im Kindesalter, finanzieller Situation und Ähnlichem befragt.
Diejenigen, die als Kind manchmal hungern mussten, wiesen bis zu einem Drittel einen geringeren mentalen Rückgang auf. Eine Erklärung für dieses Phänomen könnte einerseits eine positive Auswirkung einer kalorienarmen Ernährung auf Alter-bezogene Entwicklungen sein. Auf der anderen Seite könnte aber auch ein selektiver Überlebenseffekt eine Rolle spielen.
Mehrere Faktoren wesentlich
"Bei solchen Korrelationsstudien spielen immer mehrere Faktoren mit und es fällt schwer, die genaue Ursache zu ermitteln. Daher werden viele Vermutungen angestellt, aber welche kausal dafür verantwortlich ist, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Eine Ursache für diesen Effekt könnte beispielsweise auch sein, dass jemand, der im Kindesalter Schwierigkeiten hatte, Nahrung zu bekommen, mehr bemüht sein musste, sich einen Weg zu überlegen, an Ressourcen zu gelangen", erläutert der Psychotherapeut Martin Gostentschnig http://lifeisart.at im Interview mit pressetext.
"Ob Hunger per se ein Faktor für länger anhaltende kognitive Fähigkeiten ist, lässt sich bezweifeln. Es spielen eher andere Rahmenbedingungen eine Rolle", so der Experte. Wenn demnach beispielsweise eine Gesellschaft einen hohen Wohlstandsgrad besitze und Ressourcen im Überfluss vorhanden sind, nehme die Bereitschaft ab, diese aktiv zu erhalten, während ein Nachbarland, das einen geringeren Lebensstandart aufweist, motiviert sei, den eigenen anzugleichen. Wohlstand fördere demnach eine gewisse Trägheit, während Mangel eher anspornt.
Ernährung wichtig für Geist
Ernährung ist grundsätzlich ein wesentlicher Faktor in Bezug auf die kognitive, aber auch physiologische Leistungsfähigkeit. "Der Körper braucht unter anderem Grundnahrungsmittel, Vitamine und Spurenelemente , um angemessene Leistungen erbringen zu können", sagt Gostentschnig. Eine einseitige Ernährung würde Leistungseinbußen mit sich bringen, wobei eine ausgeglichene Ernährung die Leistungsfähigkeit und die Belastbarkeit erhöhe.
Langfristig gesehen sollten Menschen ihre mentale Fähigkeit fördern und ein adäquates Niveau sichern. "Dies kann unter anderem mit Sudokus, Kreuzworträtseln oder speziellen Computerspielen erreicht werden", führt der Psychotherapeut aus. Wenn Letztere in einem gesunden Ausmaß genutzt würden, könnten sie förderlich wirken.
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