pte20121121009 in Business

Gemeinwohlökonomie: "Die beste Utopie für uns"

Hotel Hochschober zeigt Engagement und erstellt Gemeinwohl-Bilanz


Der Chinaturm des Hotel Hochschober (Foto: Hotel Hochschober)
Der Chinaturm des Hotel Hochschober (Foto: Hotel Hochschober)

Turracher Höhe (pte009/21.11.2012/10:30) Kritiker belächeln das Wirtschaftsmodell der Gemeinwohlökonomie http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/ als völlige Utopie. Doch immer mehr Unternehmen sehen darin interessante Ansätze, um einen Wandel in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu bewirken. So auch das Hotel Hochschober http://www.hochschober.com/ , eines der renommiertesten Hotels in Kärnten. Seit über einem Jahr engagiert sich das Hotel auf der Turracher Höhe für die Gemeinwohl-Ökonomie und befasst sich derzeit mit dem Erstellen der ersten Gemeinwohl-Bilanz.

"Bereits meine Eltern und Großeltern haben gewisse Werte gelebt, bevor es das Mascherl Nachhaltigkeit überhaupt gab. Neu ist eigentlich nur der Zugang zu diesem Wirtschaftssystem der Gemeinwohlökonomie. Hier wird sehr in die Tiefe geschaut, wie gewirtschaftet wird. Das hat für uns sehr viele neue Erkenntnisse gebracht. Viele meinen, dass Gemeinwohlökonomie eine Utopie ist, aber es ist für mich die beste Utopie. Einfach so weiterzutun, reicht uns nicht, das wäre uns zu wenig fürs Leben", erzählt Inhaberin Karin Leeb vom Hotel Hochschober im Gespräch mit pressetext.

Verantwortung für Umwelt, Mitarbeiter und die Gesellschaft

Die Gemeinwohl-Ökonomie versteht sich als alternatives Wirtschaftsmodell. Statt auf Gewinnstreben setzt sie auf Gemeinwohlstreben, statt Konkurrenz ist Kooperation angesagt. Verantwortung zu übernehmen, ist ein zentrales Thema: für die Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft, für die Gegenwart und für die Zukunft. Bisher verfolgen mehr als 800 Unternehmen in Österreich die Ideen der Gemeinwohl-Ökonomie.

Im Zuge der Gemeinwohl-Bilanz wird das Hotel Hochschober von externer Seite auditiert. Dabei werden sämtliche Bereiche nach ökonomischen, sozialen und anderen Kriterien überprüft. Aber auch die Lieferanten werden dabei unter die Lupe genommen. "Es war erstaunlich, an wie viele Themen wir bisher nicht gedacht haben, die aber einen Einfluss auf die Gemeinwohl-Ökonomie haben", so Leeb.

So wird zum Beispiel untersucht, woher der Fischereibetrieb, der dem Hotel zuliefert, sein Futter bezieht. Andererseits wird etwa auch gescannt, in welche Fonds/Investments im Zuge von Finanzierungen investiert wird und ob diese auch im Sinne der Gemeinwohlökonomie vertretbar sind.

Schmaler Grat

Für ein Luxushotel Hochschober ist es natürlich ein schmaler Grat, denn noch sind die meisten Gäste an diesem Thema nicht interessiert, wenn sie Geld für ihren Urlaub ausgeben, auch Rücksicht auf dieses Thema zu nehmen.

Nach außen will die Inhaber-Familie des Hotel Hochschober im Zusammenspiel mit vielen anderen Unternehmen jedenfalls bewirken, dass nachhaltiges Engagement belohnt wird. Zum Beispiel durch niedrigere Steuern sowie bei der Vergabe von Krediten und Förderungen. "Das ist ein echtes Argument, weil es auch mehr kostet, im Sinne der Gemeinwohlökonomie zu arbeiten. Da sollte es dann schon eine Belohnung geben", so Leeb abschließend im pressetext-Interview.

(Ende)
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