pte20121009015 in Business

Qatar Airways wird Mitglied der Oneworld-Allianz

Air Berlin, Air France-KLM und Etihad machen gemeinsame Sache


Maschinen-Flotte: Qatar nun Mitglied von Oneworld (Foto: oneworld.com)
Maschinen-Flotte: Qatar nun Mitglied von Oneworld (Foto: oneworld.com)

New York/Schöfling (pte015/09.10.2012/12:30) Die staatliche Fluggesellschaft Qatar Airways http://qatarairways.com ist zum designierten Mitglied des Luftfahrtbündnisses Oneworld http://oneworld.com ernannt worden. Dies hat die Vereinigung heute, Dienstag, in New York bekanntgegeben. Der Konzern ist die erste große arabische Airline, die einem Bündnis beigetreten ist. Qatar agiert jetzt in der selben Allianz wie Air Berlin, die erst im vergangenen März Oneworld-Mitglied wurde. Durch diese Konstellation haben die Berliner neben Etihad nun einen zweiten Partner aus dem arabischen Raum.

Kooperationen wohin man schaut

Erst gestern, Montag, wurde öffentlich, dass eine Kooperation zwischen Air Berlin, Etihad und Air France-KLM fixiert worden ist. Etihad, die staatliche Airline der Vereinigten Arabischen Emirate, ist neuer Großaktionär der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft und hat sie in den vergangenen Monaten dazu gedrängt, gemeinsam mit der französich-niederländischen Air France-KLM verstärkt zusammenzuarbeiten. Auch Etihad selbst ist bei der Kooperation mit von der Partie. Die drei Unternehmen planen in Zukunft Flüge unter eigenen Nummern anzubieten und diese gemeinsam zu vermarkten. Die Integration könnte in der Folge noch weiter gehen und sogar gemeinsame Einkäufe und Wartungen vorsehen. "Für Air Berlin ist die Zusammenarbeit mit der Air France-KLM-Gruppe ein weiterer Meilenstein im Aufbau eines einzigartigen, globalen Flugnetzwerkes", so Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn.

Für Luftfahrtexperte Kurt Hofmann http://hofmann-aviation.com ist abzuwarten, welche Strategie Air Berlin künftig fährt. "Einerseits sind sie Mitglied von Oneworld, andererseits kooperieren sie nun mit Air France-KLM von Skyteam", so Hofmann gegenüber pressetext. Eine Zusammenarbeit zwischen Air Berlin und Air France-KLM sei vor einigen Jahren kaum denkbar gewesen. Der enorme Druck in der Branche zwinge die Unternehmen aber nun dazu, über die Grenzen der Bündnisse hinweg nach Kooperationen Ausschau zu halten. Somit verlieren die Luftfahrtbündnisse tendenziell an Bedeutung, erklärt der Experte.

Bündnisse sollen Kosten dämpfen

Innerhalb dieser Allianzen stimmen die Airlines ihre Flugpläne aufeinander ab und verkaufen Anschlussflüge für ihre Partner. Mit dem Beitritt von Qatar Airways hat sich ein weiterer großer Player im Fluggeschäft für eine Allianz entschieden. Der Konzern mit Sitz in der Hauptstadt Doha steuert insgesamt 120 Destinationen in 70 Ländern an. In Betrieb sind momentan 111 Boeing- und Airbus-Maschinen. Mit dieser Entscheidung von Qatar bekommt allerdings nicht nur Air Berlin einen neuen strategischen Partner. Ebenfalls in der Allianz sind Branchengrößen wie American Airlines, British Airways, Qantas oder Iberia.

Die Flugzeugbranche befindet sich bereits seit einigen Jahren in der Krise. Hohe Treibstoff- und Betriebskosten sowie rückgängige Passagierzahlen machen den Airlines sehr zu schaffen. Besonders in Europa leiden die Konzerne unter dem enormen Kostendruck. Nicht selten wurden in der Vergangenheit Arbeitsplätze abgebaut und Flugziele aus dem Programm gestrichen (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20120522017 ). Die arabischen Gesellschaften stehen dagegen allerdings relativ gut da. Qatar, Etihad und Emirates machen den angestammten Fluglinien in Europa den Platz streitig.

Oneworld ist das weltweit drittgrößte Bündnis neben der Star Alliance http://staralliance.com (US Airways, Lufthansa, Austrian) und dem Skyteam http://skyteam.com (Air France-KLM, Delta, Alitalia). Aufgrund des hohen Kostendrucks versuchen die Airlines mithilfe von Allianzen Synergien zu erzeugen, Einsparungen vorzunehmen und den Service für ihre Kunden zu verbessern.

(Ende)
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