Conergy rechnet bis Jahresende mit roten Zahlen
Aktie rutscht in den Keller - Vertragsauflösung mit MEMC belastet
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Conergy-Produktionsstandort: Erdrutsch an der Börse (Foto: conergy.de) |
Hamburg (pte015/26.09.2012/13:35) Der krisengeplagte deutsche Solarriese Conergy http://conergy.de wird bis Jahresende 2012 trotz aller Gegenmaßnahmen ein Minus von mehreren Millionen Euro einfahren. Wie das Management heute, Mittwoch, bekannt gegeben hat, wird die bisherige Prognose eines positiven Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nun doch nicht erreicht. An der Börse kommt dies gar nicht gut an. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:22 Uhr) notiert das Conergy-Papier mit einem Minus von 15,70 Prozent bei 0,392 Euro.
Außerordentliche HV droht
Die Schockreaktion ist angesichts der Nachrichtenlage zu Conergy nachvollziehbar. Den eigenen Angaben nach prüft das Unternehmen derzeit, ob die Ergebnisentwicklung zu einem Verlust der Hälfte des Grundkapitals führen könnte. Käme es tatsächlich dazu, dann müsste eine außerordentliche Hauptversammlung zur Verlustanzeige einberufen werden. Schuld an dem eingetrübten Ausblick sind zu erwartende Verluste sowie hohe Kosten für die vorzeitige Beendigung eines zehnjährigen Liefervertrages, der per Vergleich beendet wurde.
Das Aus der Lieferkooperation mit dem US-Wafer-Hersteller MEMC Electronic Material http://memc.com kommt die Hamburger teuer zu stehen. Wäre die Vereinbarung mit den Amerikanern, wie ursprünglich ausgemacht, weitergelaufen, hätte Conergy noch bis zum Jahr 2018 Silizium-Wafer im Wert von 600 Mio. Dollar zu hohen Preisen abnehmen müssen. Da Conergy selbst keine Solarzellen mehr erzeugt, hat sich der Bedarf an Wafern vorerst erledigt. Stattdessen bezieht der Konzern Zellen von anderen Zulieferern und fertigt daraus Module.
16,24 Mio. Euro Strafzahlung
Auch wenn die im Vertrag mit MEMC Electronic Material festgelegte Bar-Sicherheit beim vorzeitigen Ausstieg Conergys rund 21 Mio. Dollar (16,24 Mio. Euro) beträgt und damit weg ist, zeigt sich das Conergy-Management zuversichtlich. "Ab sofort kann das Unternehmen den Bedarf an Produktionsmaterialien frei von den im heutigen Marktumfeld ungünstigen Konditionen, die in dem Vertrag mit MEMC vereinbart waren, zu marktgerechten Preisen beziehen", so der Vorstand. Damit sei die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessert.
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