Rheinmetall sagt IPO von Tochter KSPG ab
"Hohe Unsicherheiten" als Begründung - Stellenabbau geplant
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Panzerkette: Rheinmetall mit Kürzungsprogramm (Foto: pixelio.de/s.media) |
Düsseldorf (pte011/14.09.2012/11:56) Der nordrhein-westfälische Rüstungs- und Mischkonzern Rheinmetall http://www.rheinmetall.de hat sein Vorhaben, seine Automotive-Tochter KSPG http://www.kspg-ag.de an die Börse zu bringen, vorerst begraben. Das Unternehmen selbst begründet diesen Rückzug mit "hohen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten" innerhalb der Eurozone. Damit steht Rheinmetall nicht alleine da. In den vergangenen Monaten haben zahlreiche Firmen nach längerem Hin und Her bei ihren Börsenplänen kalte Füße bekommen.
Begleitumstände ungünstig
Konzernchef Klaus Eberhardt hat nun unterstrichen, dass man nicht unter Zeitdruck stehe und der Gang aufs Parkett von KSPG weiterhin eine Option für die Zukunft sei. Erst im Juni hatten die Düsseldorfer erklärt, dass es vor der Sommerpause ohnehin nicht zu einem IPO kommen wird. Nun ist er allerdings auf unbestimmte Zeit abgeblasen. Die allgemeine Krisenstimmung macht auch vor der Stahl- und Rüstungsindustrie nicht Halt.
Kriegsgerät wird weniger nachgefragt. Die daraus gezogenen Konsequenzen sind hart. Die Düsseldorfer planen 300 der derzeit 1.300 Stellen im Panzerbau-Segment abzubauen. Etliche Hundert Arbeitnehmer sollen innerhalb Deutschlands umziehen. Konkret will Rheinmetall die Produktion auf den niedersächsischen Standort Unterlüß bei Celle konzentrieren. Im Zuge dessen soll das Werk in Gersthofen bei Augsburg geschlossen werden.
In der Kieler Niederlassung sollen Jobs entweder gestrichen oder nach Unterlüß verlagert werden. Die Rede ist dabei von rund 320 Stellen. Von der IG Metall http://igmetall.de war zu erfahren, dass 140 der 410 Beschäftigten am Standort Kassel angeboten wird, nach Unterlüß zu übersiedeln. Die Belegschaft sei bereits informiert worden, die Verhandlungen laufen, heißt es aus der zugeknöpften Rheinmetall-Zentrale.
Betriebsräte beraten
Die 3.600-Einwohner-Gemeinde Unterlüß ist Profiteur dieser Umstrukturierung. Nach neuem Wohnraum wird bereits Ausschau gehalten. Die Arbeitnehmervertreter kann das allerdings nicht freuen. "Die Konzern-Pläne sind für die Mitarbeiter schlimm. Die Kollegen sind in der Region verwurzelt", gibt Betriebsrat Klaus Landgrebe zu bedenken.
Die für Unterlüß zuständige Chemiegewerkschaft IG BCE und die an den anderen Standorten tätige IG Metall wollen noch in dieser Woche zusammentreffen und über ihre Vorgehensweise beraten. Eine endgültige Entscheidung vonseiten des Unternehmens steht noch aus. Rheinmetall fertigt in erster Linie Kettenfahrzeuge und Munition für militärische Zwecke. Der Jahresumsatz hat im vergangenen Jahr rund 4,45 Mrd. Euro betragen.
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