pte20120829014 in Business

RBI mit Gewinnhalbierung im zweiten Quartal

Trotz schwachem zweiten Quartal Halbjahresüberschuss gesteigert


Bulgarien-Zentrale: RBI mit Vorsorge für Ausfälle (Foto: rbinternational.at)
Bulgarien-Zentrale: RBI mit Vorsorge für Ausfälle (Foto: rbinternational.at)

Wien (pte014/29.08.2012/10:32) Die Raiffeisen Bank International RBI http://rbinternational.at hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinnrückgang von rund 50 Prozent hinnehmen müssen. Der Überschuss verringerte sich von 345 Mio. Euro im Vorjahr auf 160 Mio. Euro. Grund für diese Halbierung ist die breiter angelegte Vorsorge für faule Kredite. Analysten sind ursprünglich von etwas schlechteren Quartalszahlen ausgegangen. Die Wiener rechnen damit, dass es in den kommenden Monaten zu einem "leichten Anstieg des Volumens der notleidenden Kredite" kommen wird, heißt es heute, Mittwoch, aus der Zentrale.

Erstes Halbjahr 13,9 Prozent im Plus

Geschäftszahlen und Kennziffern sind immer eine Frage der Interpretation und Sichtweise, auch bei Raiffeisen International. Betrachtet man die Performance des Kreditinstituts für das gesamte erste Halbjahr, kann das Management schon besser gestimmt sein, und ist es auch. In den ersten sechs Monaten konnte RBI ihr Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen gegenüber dem Vergleichszeitraum um 13,9 Prozent auf 701 Mio. Euro nach oben schrauben. Beim Gewinn vor Steuern kletterte der Wert von 879 Mio. auf 927 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 5,6 Prozent.

In der Zentrale gibt man sich deshalb betont optimistisch. "Mit dem Ergebnis des ersten Halbjahres sind wir angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes in der Eurozone und der großen Anstrengungen zur Stärkung unserer Eigenkapitalquote zufrieden", kommentiert Vorstandschef Herbert Stepic die jüngsten Zahlen.

Faule Kredite bereiten Sorgen

Bestimmender Faktor sind für die RBI sind gegenwärtig die potenziell faulen Kredite, die im Umlauf sind. Durch ihr überdurchschnittlich starkes Engagement in Osteuropa ist die Bank auch stärker von den Märkten in Russland, Polen, Rumänien, Ungarn und anderen Staaten abhängig. Wie viele Firmen auf diesen Märkten ihre Kredite angesichts der stagnierenden Wirtschaft an die Banken zurückzahlen können, ist fraglich.

Ihr letztes großes Investment tätigte das Geldhaus in Polen im Frühjahr dieses Jahres, als es die Polbank um 600 Mio. Euro geschluckt hat. Mit dieser Übernahme erhofft sich Wien Kostenersparnisse von jährlich 40 bis 50 Mio. Euro ab 2013. Der Vorstand glaubt jedenfalls, dass die Osteuropa-Strategie aufgehen wird. "Die Tatsache, dass sich Zentral- und Osteuropa deutlich besser entwickeln hat als die Eurozone, stimmt mich für die zweite Jahreshälfte positiv", so Stepic.

Eine geplante Kapitalerhöhung steht weiterhin im Raum. Die Kernkapitalquote hat das Unternehmen unterdessen von 10,1 auf 10,6 Prozent gesteigert und erfüllt somit die Auflagen aus Brüssel. Das Geschäftsvolumen für 2012 bleibt stabil. Die regulatorischen Vorgaben drücken jedoch auf die Zahlen. Alleine die Bankenabgabe wird Österreich sowie Zentral- und Osteuropa dieses Jahr mit 190 Mio. Euro belasten.

(Ende)
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