US-Netzbetreiber: Datenbank gegen Handy-Klau
Netzübergreifende Sperren möglich - In Europa bisher keine Pläne
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Mobiltelefone: beliebt bei Dieben (Foto: pixelio.de, Harald Wanetschka) |
New York (pte017/10.07.2012/13:45) Der US-Mobilfunknetzbetreiber AT&T startet diese Woche eine Datenbank für gestohlene Mobiltelefone. So soll eine Reaktivierung der Handys im Netz des Telekommunikationsunternehmens verhindert werden. Noch dieses Jahr soll eine US-weite Datenbank entstehen, die auch Informationen von anderen Anbietern enthält. Marktführer Verizon Wireless, der derzeit eine eigene Liste gestohlener Geräte führt, hat die Kooperation bereits zugesichert. Auch die Federal Communiacations Commission und die Polizei haben im April ihre Unterstützung für eine nationale Lösung verkündet.
Sensible Daten
"Ein vergleichbares System müsste bei uns auf europäischer Ebene eingeführt werden, da gestohlene Mobiltelefone oft ins Ausland gehen. Wir bieten deshalb derzeit keinen entsprechenden Service an. Die Idee ist nicht schlecht, aber bei der riesigen Zahl der Mobilfunkbetreiber in der EU sehr schwierig umzusetzen. Derzeit gibt es meines Wissens auch keine entsprechenden Pläne", sagt A1-Sprecherin Livia Dandrea-Böhm http://www.a1.net gegenüber pressetext.
Da moderne Smartphones weit mehr sind als Telefone und auch dementsprechende Preise erzielen, sind sie beliebte Ziele für Diebe. In den USA betraf im vergangenen Jahr jeder dritte Diebstahl ein Mobiltelefon, wie die New York Times berichtet. Durch die Sperre gestohlener Geräte in allen Netzen könnte ein Verkauf des Diebesguts am Schwarzmarkt für Kriminelle deutlich erschwert werden. Neben dem Verlust des Handys an sich spielen auch die darauf gespeicherten Daten eine immer wichtigere Rolle für die Besitzer. Auf den tragbaren Computern sind heute diverse Informationen gespeichert, von Internet-Banking bis zu Betriebsgeheimnissen und Regierungsdokumenten.
Deshalb hat auch der Staat Interesse daran, die Diebstähle einzugrenzen, da teilweise sogar die nationale Sicherheit gefährdet sein kann. "Bei Orange bieten wir als einziger Netzanbieter Österreichs eine IMEI Blacklist, in der die Seriennummern gestohlener Endgeräte eingetragen werden. Zusammenarbeit mit anderen Netzbetreibern gibt es in diesem Punkt derzeit nicht. Die Polizei unterhält eine Datenbank, in der die Seriennummern gestohlener Geräte gesammelt werden, Sperrungen werden dort allerdings nicht vorgenommen", sagt Tom Tesch von Orange Austria http://orange.at gegenüber pressetext.
User in der Verantwortung
Bei vielen Smartphones gibt es bereits die Möglichkeit, im Falle eines Diebstahls von zu Hause aus eine Löschung der Daten oder eine Lokalisierung des Geräts vorzunehmen. Auch das Auslösen eines Alarms oder die Sperrung des Handys werden angeboten. "Wir weisen die Kunden darauf hin, dass solche Angebote sinnvoll sind, gerade wenn sich sensible Daten auf dem Telefon befinden", so Dandrea-Böhm. Auch andere Anbieter sehen den Nutzer in der Verantwortung, wenn es um den Schuitz der Daten geht. "Sichere Passwörter und andere Schutzmechanismen, wie sie für iPhone und Co angeboten werden, sind sinnvoll", so Tesch.
Zum Schutz vor dem Verlust des Gerätes raten die Anbieter zu den Zusatzversicherungen, die sie praktischerweise im Angebot haben. "Gerade für teurere Smartphones empfiehlt sich eine Diebstahlversicherung", sagt Tesch.
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