pte20120626025 in Leben

Fundraising Verband: Österreich fehlen Großspender

Spendengütesiegel stärkt seit zehn Jahren Transparenz und Vertrauen


Wien (pte025/26.06.2012/13:55) Im Schnitt 54 Euro haben Herr und Frau Österreicher 2011 an rund 1.000 Organisationen gespendet, von denen 227 das Österreichische Spendengütesiegel http://osgs.at tragen. "Österreich ist mit 63 Prozent generös beim Spendenanteil, mangels gemeinnütziger Stiftungen fehlen aber Großspender", weiß Günther Lutschinger, Geschäftsführer vom Fundraising Verband Austria http://fundraising.at , dem mit 167 Mitgliedervereinen größten Träger des heimischen Spendengütesiegels. Dieses feiert seinen nunmehr zehnten Geburtstag. Bei einer Podiumsdiskussion der Interessensvertretung Gemeinnütziger Vereine http://iogv.at wurde Bilanz gezogen.

Misstrauensgesellschaft

Um das Vertrauen und die Transparenz von Spendenorganisationen zu fördern, haben seinerzeit Non-Profit-Organisationen und die Österreichische Kammer der Wirtschaftstreuhänder (KWT) http://kwt.or.at das Österreichische Spendengütesiegel ins Leben gerufen. "Wir sind zwischenzeitlich fast zu einer Misstrauensgesellschaft geworden", diagnostiziert Werner Beutelmeyer, Geschäftsführer des market Institutes http://market.at . Für Spender aber sei Vertrauen zum Schlüsselbegriff geworden.

"Non-Profit-Organisationen sind Amateureinrichtungen, die professionell gemanaged werden müssen, um zu bestehen", weiß Leopold Wundsam, Vorsitzender der AG Spendengütesiegel in der KWT. Das Österreichische Spendengütesiegel würde mittels Anforderungskatalog von 200 Fragen deren Transparenz garantieren und keinesfalls - wie mitunter befürchtet - die Sicht auf die Marke verstellen. "Es ist ein Lernprozess und Zukunftsprogramm", unterstreicht Wundsam.

Bürokratischer Aufwand

Im Zuge des Transparenzgesetzes ist auch die Diskussion um die steuerliche Geltendmachung von Spenden wieder entflammt. "Wir kämpfen um deren Ausweitung", so Monica Culen, Geschäftsführerin von Rote Nasen Clowndoctors http://rotenasen.at . Petra Stuiber, Ressortleiterin beim Standard, ist für eine "Belohnung", die Hand in Hand mit dem Tragen des Spendengütesiegels gehen solle. Laut Wundsam stellt das Spendengütesiegel für den Staat eine private Vereinbarung dar, auf die er sein Bemühungen nicht stützen möchte.

Wenngleich das Österreichische Spendengütesiegel allseits für mehr Transparenz und Vertrauen sorgt, so ist dafür auch der bürokratische Aufwand enorm. "Verständlich, wenn es große Organisationen wie die Caritas oder das Rote Kreuz nicht machen", meint Culen. Für kleinere Organisationen sei es aber eine "beeindruckend klare Anleitung zu mehr Governance", unterstreicht die Rote Nasen-Chefin. Man könne Spendern jederzeit ruhig in die Augen schauen, zumal Fundraising ein "Schweinegeld" koste.

(Ende)
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